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Dirk Müller „Ein Grexit wäre sogar positiv“

Mr Dax: Börsenmakler Dirk Müller
Mr Dax: Börsenmakler Dirk Müller
Die Verhandlungen zur Beilegung der griechischen Schuldenkrise haben noch immer kein greifbares Ergebnis gebracht. Die Regierung in Athen und die Gläubiger-Institutionen Internationaler Währungsfonds (IWF), die Europäische Zentralbank (EZB) und EU-Kommission konnten sich bislang nicht auf einen Reformplan einigen, der den Weg für neue Hilfen freimachen soll. Das einstige Horrorszenario Grexit, der Austritt Griechenlands aus der Währungsunion, hat unterdessen sein Schreckenspotenzial für die Finanzbranche verloren. Vielen Anleger sei es mittlerweile egal, was die Lösung des Griechenland-Dramas sei, Hauptsache es habe bald ein Ende, sagte Dirk Müller, Börsenmakler und bekannt als Mr Dax, bei einem Gespräch mit dem Handelsblatt und den Fondsmanagern Max Otte und Hendrik Leber. Grexit-Auswirkung auf Finanzmärkte Ein Grexit wäre sogar eher positiv und heilsam, verdeutlicht Müller. Für die Weltfinanzmärkte spiele das kleine Griechenland keine Rolle. „Es wird vielleicht für 48 Stunden mal wieder turbulent werden, doch dann beruhigt sich das auch wieder“, ist Müller überzeugt. Zudem sei die Signalwirkung auf die anderen europäischen Länder wesentlich, ergänzt Hendrik Leber. Andere Staaten wie Portugal und die Slowakai fragen sich doch, warum sie die harten Auflagen erfüllen müssen und Griechenland nicht. „Egal was kommt, es wird – zumindest für Europa – keine Katastrophe geben. Für Griechenland und seine Bevölkerung wird es, egal was kommt, sehr, sehr hart werden“, sagte Müller. Zwölf bis 24 harte Monate kämen auf die Bevölkerung zu, bevor die Wirtschaft wieder in Fahrt komme. Das werde eine Zeit, in der sich das Volk nichts mehr leisten könne, so Müller.

Indessen sieht Max Otte noch gar keinen Grexit bevorstehen: Die politischen Zeichen innerhalb der EU, aber auch die Wünsche von Seiten der USA, sähen einen Verbleib Griechenlands im Euro vor. Der Europäischen Union genüge in der aktuellen Situation ein nur halbwegs akzeptabler Kompromissvorschlag aus Athen, um in den Verhandlungen das Gesicht wahren zu können. Dann werde es einmal mehr ein neues Rettungspaket für das angeschlagene Land geben, vermutet der Ökonom.

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