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Vorbild in Sachen Digitalisierung Diese Technologien kann sich Commerzbank bei ihrer Polen-Tochter abgucken

Die Commerzbank will sich von einer Filialbank zu einer Multikanalbank wandeln (Foto: Getty Images)
Die Commerzbank will sich von einer Filialbank zu einer Multikanalbank wandeln (Foto: Getty Images)
Beim Thema digitales Retail Banking kann die Commerzbank noch einiges von seiner polnischen Tochter lernen. Im Gegensatz zur Mutter startete die M-Bank ihr Privatkundengeschäft bereits 2000 als reines Online-Angebot. Filialen dienen dabei nur noch als Ergänzung und sind nicht mehr das Rückgrat des Geschäfts, schreibt die Börsen-Zeitung. Während die M-Bank demnach auch ohne Filialen arbeiten könnte, steht die Commerzbank noch am Anfang der Digitalisierung. Die zweitgrößte Bank Deutschlands muss den Wandel mit einem dichten Filialnetz meistern und dabei ihre Direktbanktochter Comdirect einbinden. Und das mit einer IT, die in Teilen noch aus den achtziger Jahren stammt. So können Kunden der M-Bank innerhalb individueller Limits binnen Sekunden bewilligte Überbrückungskredite anfordern, falls sie beispielsweise in der Schlange vor der Kasse in einem Laden feststellen, dass sie Geld benötigen. Eine Möglichkeit die Kunden der Commerzbank nicht zur Verfügung steht. Von der Filialbank zur Multikanalbank
Doch das Mutterhaus will den Anschluss und investiert in den vergangenen Jahren rund 220 Millionen Euro ins Online- und Mobile Banking. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Privatkundengeschäft. So will das Institut in einem ersten Schritt die Möglichkeit schaffen, eine Kontoeröffnung per Video einzuführen. Folgen soll dann das Instrument des Video-Chats im Online-Banking. Weitere Schritte nennt die Commerzbank in ihrer kürzlich verabschiedeten Privatkundenstrategie 2020, die unter dem Motto „Von der Filialbank zur Multikanalbank“ steht. Demnach will sie die digitale Kundenbeziehung individueller gestalten. Ein Ziel dabei sei es, Kunden auf deren Browser-Historie abgestimmte Angebote zu unterbreiten. Das Instrument Next-up-Offers soll helfen die Erträge zu steigern, indem ein Kunde, der viele Transaktionen über sein Girokonto ausführen lässt, das Angebot für ein Premium-Depot mit zusätzlichen Funktionen und höherem Entgelt erhält. Die Bemühungen bei der Digitalisierung des Angebots werden jedoch durch die Ertragslage, den Datenschutz und die Macht des Gewohnten begrenzt. Eine Bank, die wie die Commerzbank ihre Kosten im Massengeschäft bis 2020 einfrieren will, weil sie damit rechnet, dass die Erträge bis dahin stagnieren oder sogar fallen werden, muss sich gut überlegen, wie viel sie für Investitionen in die Digitalisierung ihres Retail Banking bereitstellen will, deren Erfolg fürs Erste in den Sternen steht, so die Börsen-Zeitung.

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