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Schuldenabbau? Mischfonds gegen Negativzinsen

Hans Jörg Naumer
Hans Jörg Naumer

Unser aktueller QE Monitor, mit dem wir die Auswirkungen der EZB-Geldpolitik verfolgen, bringt es an den Tag: Über 50 Prozent der ausstehenden Bundesanleihen haben eine negative Rendite, im gesamten Euroraum trifft das immerhin noch für jede dritte Anleihe zu. Bis zu einem Laufzeitenbereich von vier Jahren gilt: Die Anleger bekommen weniger zurück als sie investiert haben. Bei längeren Laufzeiten erhalten sie wenig mehr als nichts.

Dazu kommt noch die Kaufkraft aufzehrende Wirkung der Inflation. Die aktuelle Inflation macht sich kaum bemerkbar, aber entscheidend ist ja, wie sie sich über längere Anlagezeiträume entwickelt. Das ist die beste aller Welten für den Finanzminister. Die Zinsen, zu denen er seinen Schuldenberg refinanzieren muss, liegen um mehr als die Hälfte unter dem Zinsniveau vor Ausbruch der Finanzmarktkrise.

Das Tragische dabei ist nur: Für einen nachhaltigen Abstieg vom Schuldengipfel ist dies zu wenig. Ohne Primärüberschüsse in den öffentlichen Haushalten kommt es auch bei ansonsten historisch günstigen Finanzierungsbedingungen nicht zu einer dauerhaften Rückführung der Schuldenquote. Ausnahmen wären ein – auch in Anbetracht der demografischen Entwicklung – kaum zu erwartender Wachstumsboom oder eine unterstellte Inflationssteuer.

Diese Inflationssteuer würde allerdings einen klaren Mandatsverstoß bedeuten, da die EZB bekanntermaßen an die Zielgröße der Preisstabilität gebunden ist. Auch würden höhere Inflationsraten nur wirken, wenn sich die Investoren auf Dauer bezüglich ihres realen Kaufkraftverlustes täuschen würden, und die staatlichen Refinanzierungskosten wie auch die Ausgaben auf anderer Seite nicht durch Überwälzung anstiegen. Für die Anleger heißt das: Sachkapital (also Aktien) gehören in das Portfolio mit dazu. Warum nicht mittels eines Mischfonds, der weniger schwankungsanfällig ist als reine Aktieninvestitionen? 

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