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Pro & Contra 2016 – Hausse oder Baisse?

Jan-Patrick Weuthen, Senior Portfoliomanager, B&K Ver-mögen GmbH, Köln, (rechts) und Rolf Ehlhardt, Vermögensverwalter, I.C.M. Independent Ca-pital Management Vermögensberatung Mannheim GmbH (links)
Jan-Patrick Weuthen, Senior Portfoliomanager, B&K Ver-mögen GmbH, Köln, (rechts) und Rolf Ehlhardt, Vermögensverwalter, I.C.M. Independent Ca-pital Management Vermögensberatung Mannheim GmbH (links)
Verhalten positiv

Jan-Patrick Weuthen, Senior Portfoliomanager, B&K Vermögen GmbH, Köln

Ein turbulentes Jahr geht zu Ende. Für Zündstoff sorgten neben der Notenbankpolitik und politischen Konflikten, die Wachstumsabschwächung Chinas sowie Terroranschläge in Europa und rezessive Tendenzen in den Schwellenländern. Kein Wunder, dass die Finanzmärkte teilweise verstimmt reagierten.

Die geringere Dynamik Chinas und die Krisen einiger Schwellenländer haben der Konjunktur im exportorientierten Kerneuropa zwar einen erheblichen Dämpfer verpasst, ändern aber nichts daran, dass das fundamentale Umfeld für europäische Aktien 2016 positiv bleibt.

Rückenwind bekommen Unternehmen durch günstige Energiepreise, die Euro-Abwertung, das weiterhin niedrige Zinsniveau, einen positiven Kreditzyklus sowie eine gestiegene Kaufkraft. In den USA und Großbritannien sollte das Wachstum aufgrund eines im Vergleich zur Eurozone fortgeschrittenen Aufschwungs weiter anhalten. Die US-Haushalte verfügen über einen gesunden Arbeitsmarkt und eine verbesserte Finanzlage. Damit stützen sie den privaten Verbrauch. Die Fed wird die Zinsen weiter vorsichtig erhöhen, aber keine schnellen Zinsanhebungen anpeilen. Andernfalls würden diese zu einer deutlichen Aufwertung des US-Dollar und damit erneutem Druck bei Rohstoffen und Schwellenländern führen. Ebenso würde der US-Export leiden.

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Der Einbruch der Rohstoffpreise in 2015, die Neuausrichtung Chinas sowie der erstarkte Greenback bringen viele Schwellenländer auch weiterhin in Bedrängnis. Investoren ziehen Kapital ab. China verlagert seine Politik von staatlich gesteuerten Investitionen und Ausfuhr stärker hin zu Dienstleistungen. Diese Situation wird Anleger weiter verunsichern.

Bei leicht steigenden Rohstoffpreisen wird die globale Inflationsrate in 2016 nur moderat steigen. Wegen eines reichlichen Angebots an Rohstoffen gibt es keinen Grund für einen Preisschock. Diese Konstellation zusammen mit einer anhaltenden Überversorgung der Märkte durch Liquidität sowie niedrige Zinsen wird die Anlageklasse Aktien weiter stützen.

Dennoch müssen Anleger im neuen Jahr neben Chinas Wirtschaft auch politische Risiken wie Russlandsanktionen, Kampf gegen Terror, Rechtsruck in Europa, Brexit und die anstehende US-Wahl genau beobachten. Die genannten Punkte werden für Turbulenzen sorgen. Insgesamt blicken wir verhalten positiv in das kommende Jahr.