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Aktualisiert am 14.09.2016 - 11:55 Uhrin AltersvorsorgeLesedauer: 4 Minuten

Pan European Personal Pensions Products „Anforderungen an Europa-Rente ähneln der Quadratur des Kreises“

Paulgerd Kolvenbach ist Geschäftsführer des Pensionsberaters Longial.
Paulgerd Kolvenbach ist Geschäftsführer des Pensionsberaters Longial.

In der aktuellen Diskussion zur Altersvorsorge erhält ein Vorschlag bisher recht wenig Aufmerksamkeit: die „Europa-Rente“. Dabei gibt es schon seit Jahren seitens der EU Überlegungen, ein im gesamten Binnenmarkt geltendes Produkt für die Altersvorsorge einzuführen. Nach den Stellungnahmen der Vertreter aus den Mitgliedsstaaten und der europäischen Aufsichtsbehörde EIOPA können nun auch die Bürger ihre Meinung dazu äußern. Was genau hinter der Europa-Rente steckt und wie der aktuelle Stand der Dinge ist, fasst Paulgerd Kolvenbach, Geschäftsführer der Longial GmbH, zusammen:

Warum eine Europa-Rente?

Die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherungssysteme werden für kommende Rentnergenerationen nicht ausreichen: Diese Erkenntnis ist nicht nur in Deutschland hinlänglich bekannt, auch die EU-Kommission hat sich des Themas angenommen. Ursachen sind sowohl die demografischen Veränderungen – immer mehr ältere Menschen stehen immer weniger jüngeren und Erwerbstätigen gegenüber – als auch die nach wie vor schwierige Lage, in der sich viele Staatshaushalte befinden. Zur Sanierung wird nicht vor Leistungskürzungen oder Anhebung von Renteneintrittsaltern Halt gemacht.

Die Kommission schlägt daher eine Europa-Rente („Pan European Personal Pensions Products“ – PEPP) vor: „Mit der Europa-Rente verfolgt die EU-Kommission mehrere Ziele: Zum einen sollen die EU-Bürger mehr für das Alter vorsorgen, zum anderen würde ein solches Produkt einen Meilenstein im Rahmen des Aktionsplans der Kommission zur Schaffung einer Kapitalmarktunion darstellen“, so Paulgerd Kolvenbach von der Longial.

Aus der Verbindung von langfristig angelegtem Sparen und dem damit einhergehenden Bedarf an langfristig orientierten Kapitalanlagemöglichkeiten der Produktanbieter entsteht nach Einschätzung der EU-Versicherungsaufsicht Eiopa hierfür ein attraktives Marktumfeld, wobei insbesondere das aktuelle und wohl auch noch länger anhaltende Niedrigzinsumfeld eine besondere Herausforderung darstellt. Investitionen hat die europäische Aufsichtsbehörde in Infrastrukturprojekte und für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ins Auge gefasst, die zudem die europäische Wirtschaft stärken und zu zusätzlichen Arbeitsplätzen führen sollen.

Unterschiede zu vorhandenen Systemen?

Was macht die Europa-Rente anders als die heute schon vorhandenen Angebote zum Aus- beziehungsweise Aufbau einer adäquaten Altersversorgung? „Die zentralen Anforderungen der Eiopa ähneln der ‚Quadratur des Kreises‘“, meint der Experte der Longial: Das Produkt soll ohne großen Erklärungsbedarf verständlich, zudem transparent, kostengünstig, sicher und mit attraktiven Renditechancen versehen sein. Um den Wettbewerb innerhalb der EU zu entfachen, sollen die Lösungen grenzüberschreitend angeboten werden.

Seite 2: Konkrete Folge für die Versicherten

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