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Allianz-Fondstochter Pimco erhält große Zuflüsse von renditehungrigen Versicherern

Matthieu Louanges, Leiter des Pimco-Geschäfts mit Finanzinstitutionen in Europa, Nahost und Afrika
Matthieu Louanges, Leiter des Pimco-Geschäfts mit Finanzinstitutionen in Europa, Nahost und Afrika
„Im vergangenen Jahr stammten die größten Nettozuflüsse für unser Geschäft in Europa von Versicherungsunternehmen", sagte Matthieu Louanges, Leiter des Pimco-Geschäfts mit Finanzinstitutionen in Europa, Nahost und Afrika. „Wir erwarten, dass die Vermögensverwaltung für Versicherer eine unserer größten Chancen“ in Europa „bleibt."

Pimco, eine Tochter des größten europäischen Versicherungskonzerns Allianz SE, verwaltet mittlerweile für andere Versicherer in Europa, Nahost und Afrika Aktiva mit einem Volumen, das sich in den letzten fünf Jahren verdreifacht hat. Ende letzten Jahres summierten sie sich auf rund 31 Milliarden Euro. Ende 2014, also am Ende des Jahres, in dem Gross Pimco verließ, waren es etwa 27 Milliarden Euro. Vier Jahre zuvor hatte die Zahl unter zehn Millarden Euro gelegen, wie Louanges erklärte.

Beim Wettbewerb um die knapp 10 Billionen Euro an Investments, die Versicherungsunternehmen in Europa in ihrer Obhut haben, muss Pimco sich mit Konkurrenten wie Tochtergesellschaften von BlackRock und der Deutschen Bank messen, die entsprechende Sparten unterhalten. Da Versicherer größtenteils in festverzinsliche Produkte investieren, wie Staats- und Unternehmensanleihen oder Pfandbriefe, lastet das niedrige Zinsumfeld auf ihren Erträgen.

Pimco mit Sitz im kalifornischen Newport Beach verwaltete Ende September laut einer Präsentation auf dem Internetauftritt der Konzernmutter Investitionen von insgesamt 334 Milliarden Euro für die Allianz und 985 Millarden Euro für Dritte.

„Wir erwarten, dass das Geschäft weiter in diesem Tempo wächst," sagte Louanges. „Die Einführung der risikobasierten Solvency II-Regeln sowie das niedrige Zinsumfeld machen eine Diversifizierung der Anlageklassen im Portfolio eines Versicherers wichtiger denn je."

Im Bemühen um höhere Renditen investieren Versicherer verstärkt in Unternehmenskredite und finanzieren Infrastrukturprojekte, sagte er.

In Märkten wie Deutschland, den Niederlanden und Norwegen, wo garantierte Erträge zu den wichtigsten Verkaufsargumenten von Lebensversicherungspolicen gehörten, stellen niedrige Zinsen eine besonders große Herausforderung dar.

„Wir gehen verstärkt dazu über, Versicherern bei der Entwicklung von Lebensversicherungsprodukten zu helfen, die zwischen dem herkömmlichen Garantieprodukt – wo der Versicherer das volle Garantierisiko trägt – und einem fondsgebundenen Produkt angesiedelt sind, wo der Privatkunde in vollem Umfang das Asset-Risiko trägt," sagte Louanges.

Derzeit sind die Schweiz, Italien, Frankreich und Großbritannien (einschließlich überseeischer Territorien wie Bermuda) für Pimco im Bereich der Vermögensverwaltung für Dritte aus der Versicherungsbranche die vier größten europäischen Märkte, sagt Louanges. „In Deutschland ist unser Versicherungsgeschäft außerhalb der Allianz im vergangenen Jahr weiter gewachsen – netto flossen mehrere hundert Millionen Euro zu."

Zuflüsse aus der Versicherungsbranche trugen dazu bei, Abflüsse aus dem wichtigsten Pimco-Fonds Pimco Total Return Fund auszugleichen. Für den Fonds endete im Dezember eine Durststrecke von 31 Monaten in Folge, in denen Kunden Gelder abzogen. Im Januar flossen weitere 1,1 Milliarden Euro ab. Seit April 2013, als der Fonds seinen Höchststand verzeichnete, hat er über 200 Milliarden Dollar verloren.

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