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Erwin Müller vs. Eric Sarasin Hat der Drogeriekönig mehr Steuern hinterzogen?

Eric Sarasin (Foto: Handelskammer Deutschland-Schweiz)
Eric Sarasin (Foto: Handelskammer Deutschland-Schweiz)
Erwin Müller, Chef der Drogeriekette Müller, hatte sich 2010 selbst wegen Steuerhinterziehung angezeigt – dabei sollen seine Angaben aber nicht vollständig gewesen sein, berichtet das Handelsblatt.

Demnach habe Eric Sarasin, ehemaliger stellvertretender Vorsitzender der Bank Sarasin und Mitglied der Geschäftsleitung, in einem Memorandum an den Leiter der Rechtsabteilung der Bank geschrieben, dass Müller im Januar 2010 seine Vermögensverhältnisse in Zürich klären wollte. „Herr Müller hat sich entschieden, bezüglich seines nicht deklarierten Vermögens bei unserer Bank eine Selbstanzeige bei den deutschen Steuerbehörden zu machen“, steht laut Handelsblatt in der Notiz.

Daraufhin habe der Unternehmer die Unterlagen an seinen Steueranwalt in Stuttgart weitergereicht und eine Selbstanzeige anfertigen lassen. „Es ist wichtig zu beachten, dass Herr Müller keine vollständige Selbstanzeige machte, sondern nur eine teilweise“, heiße es dabei von Sarasin weiter. So soll Müller laut Informationen des Handelsblatt lediglich ein paar Konten bei der Bank Sarasin angegeben haben - über ein Dutzend würden fehlen. Auf Nachfrage der Zeitung hätten sich weder der Unternehmer noch die Bank äußern wollen.

Müller und die Bank Sarasin befinden sich momentan in einem Rechtsstreit: Der Unternehmer fordert 47 Millionen Euro von der Bank. Er hatte über sie in einen Fonds investiert, der sich sogenannte Cum-Ex-Geschäfte zunutze machte - also Geschäfte, bei denen Manager kurz vor der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft deren Aktien (cum) kauften und sie direkt nach der Versammlung wieder verkauften (ex). Der Fonds kassierte die Dividenden und das Management berief sich beim Bundeszentralamt für Steuern auf ein zwischenstaatliches Abkommen, wonach ihnen der deutsche Staat die Kapitalertragsteuer auszahlte.

Seit 2012 sind diese Nachweispflichten in Deutschland neu geregelt und Cum-Ex-Geschäfte sowie eine Auszahlung der Kapitalertragsteuer verboten. Somit bekommen die Anleger kein weiteres Geld ausgezahlt. Müller fordert das entgangene Geld nun von der Bank zurück.

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