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Neues Modell von AGI Hier zahlen Anleger nur Gebühren, wenn der Fonds den Index schlägt

AGI-Chef Andreas Utermann: „Das ist die richtige Lösung, diesen Produkten Paroli zu bieten“.
AGI-Chef Andreas Utermann: „Das ist die richtige Lösung, diesen Produkten Paroli zu bieten“. | Foto: AGI

Gebühren werden nur bei Erfolg fällig, heißt es demnächst für Anleger einiger Fonds von Allianz Global Investors (AGI). Die Fondsgesellschaft des Versicherungskonzerns Allianz startet ein Pilotprojekt: Laut einem Bericht des Handelsblatts will die Gesellschaft in den USA drei Fonds mit einem ungewöhnlichen Gebührenmodell auflegen.

Anleger sollen über einen geringen Satz von 0,05 Prozent Fixkosten hinaus keine Gebühren zahlen. Jedenfalls vorerst. Denn gelingt es dem Fondsmanager, den Vergleichsindex S&P 500 zu schlagen, fallen doch Gebühren an – und zwar abhängig vom Mehrertrag, den der Fonds über die Benchmark hinaus erwirtschaftet: 20 Prozent dieser sogenannten Outperformance sollen Anleger dann zahlen.

Gebühren erfolgsabhängig berechnet

Legt der Index also beispielsweise um 6 Prozent zu, der Fonds aber um 8 Prozent, werden 20 Prozent der Differenz, also 0,4 Prozent Gebühr fällig. Damit ähnelte der Fonds von den Kosten her einem ETF. Tatsächlich ist das Angebot laut AGI-Vorstand Andreas Utermann eine Antwort auf die niedrigen Gebühren von Indexfonds. Bei diesen zahlen Anleger 0,05 bis etwa 0,7 Prozent Gebühren auf den Anlagebetrag. Viele Anleger setzen auf diesen Gebührenvorteil und investieren statt in aktiv gemanagte Fonds mittlerweile in ETFs.  

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Rechnet sich das Gebührenmodell für AGI? Das Risiko, dass Anleger die Leistung des Fondsmanagements tatsächlich zum Nulltarif erhalten, hält Utermann für überschaubar: „Bei den meisten Produkten liefern wir tatsächlich eine Mehrrendite“, zitiert das Handelsblatt den AGI-Chef. Allerdings werden auch im Erfolgsfall die Einnahmen durch Gebühren für die Gesellschaft vermutlich gering ausfallen.

Das Modell klingt eher wie eine Kampfansage an Indexfonds-Anbieter: „Es ist die richtige Lösung im Brot-und-Butter-Geschäft, um diesen Produkten Paroli zu bieten“, sagt Utermann in Richtung ETF-Anbieter. Gleichzeitig sollen die drei neuen Fonds vermutlich ein Aushängeschild sein: Sie sollen Anleger angesichts des Siegeszugs von Passivinvestments wieder auf die Leistungen aktiver Fondsmanager aufmerksam machen.

Das Gebührenmodell soll zu Jahresende auch bei Fonds in Großbritannien erprobt werden. In Deutschland plant AGI bislang keine entsprechenden Fondsauflagen.

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