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Nicht neu, aber gut Risikoexpertin von Axa IM über Smart-Beta-ETFs

Christina Böck, Risikospezialistin bei Axa IM
Christina Böck, Risikospezialistin bei Axa IM

Smart Beta ist in aller Munde – die Geldflüsse in das neuartige Konzept sind beeindruckend. Anlässlich gewisser Kritik am Konzept von Smart Beta sollte man jedoch diese neuartigen Ansätze zur Gewichtung von Titeln in einem Portfolio einmal mit einem gewissen Abstand betrachten.

Was ist Smart Beta?

Was ist Smart Beta? Die allgemeingültigste Definition ist die von meist regelbasierten Strategien, die NICHT die Marktkapitalisierung als einziges Kriterium für das Gewicht jedes Titels benutzen. Die verfolgten Regeln können auch diskretionäre Elemente enthalten, wie zum Beispiel die fundamentale Kreditanalyse der Titel durch den Anbieter.

Darum setzten sich Smart-Beta-Konzepte in den 90er Jahren nicht durch

Gehen wir ein paar Jahre zurück: In den 1990er Jahren blühten die kapitalisierungsgewichteten Indizes. Sie waren der allgemeine Standard für die Ausrichtung und die Erfolgsmessung von Portfolios aller Anlageklassen für alle Anlegertypen. 

Das waren aber auch die Zeiten sehr guter Aktienperformance und insgesamt großzügiger Erträge der Finanzindustrie. Die meisten Investoren sahen daher gar keinen Bedarf, über Alternativen nachzudenken. 

Dabei gab es sehr wohl Anbieter innovativer Konzepte: So wurden zum Beispiel Strategien entwickelt, die die Weltregionen gleichgewichteten, oder die Aktien in einem Portfolio so verteilten, dass die Volatilität des Gesamtportfolios minimiert wurde (Minimum-Varianz-Ansatz). Aber den kommerziellen Durchbruch schafften diese Angebote nicht, weil sie meist noch teurer waren als klassisches aktives Management und dazu recht intransparent, da die seltenen Anbieter ihre Rezepte nicht preisgeben wollten.