Nicht neu, aber gut Risikoexpertin von Axa IM über Smart-Beta-ETFs
Neuer Rückenwind seit der Finanzkrise 2008/2009
Neuen Rückenwind nun unter dem Namen Smart Beta gibt es erst seit der großen Finanzkrise 2008/2009. Damals konnte man die Genese einer zweiten Generation an Smart Beta Produkten erleben: transparente Konzepte einer alternativen Selektion und/oder Gewichtung von Titeln. Diese Produkte sind extrem vielfältig und es ist unmöglich, in kurzer Form einen Überblick zu geben.
So gibt es für sie nicht nur unterschiedliche Bezeichnungen wie zum Beispiel Strategic Beta, Enhanced Beta, Smart passive – um hier nur drei zu nennen. Auch nehmen sie die unterschiedlichsten Formen an wie börsengehandelte Produkte (ETFs und ähnliche), Fonds und sogar Mandate. Oft werden gewisse Eigenschaften von Smart Beta Produkten angepriesen, die allerdings gar nicht alle haben. Zum Beispiel können nicht alle ständige Liquidität vorweisen oder es sind nicht alle extrem preisgünstig. Auch schlagen sie nicht systematisch in jedem Zeitraum die Märkte.
Viel Verwirrung entsteht auch durch unsaubere Benutzung der Begriffe aktiv und passiv: Für den einen bedeutet passiv ausschließlich die Nachbildung von Kapitalisierungsindizes, für den anderen ist passiv gleichbedeutend mit regelbasiert. Aus diesem Wirrwarr gibt es nur einen Ausweg: Der Investor muss sich den angebotenen Ansatz ganz genau ansehen und verstehen, warum ein Titel in das Portfolio aufgenommen wird und wie die Gewichtungen bestimmt werden.
Mitbestimmung ist der wichtigste Vorteil
Und damit kommen wir zum springenden Punkt: Der wichtigste Vorteil der Smart Beta Konzepte ist die Möglichkeit für den Investor, genau zu bestimmen, wie er sein Geld anlegen möchte. Dafür muss er eine gewisse Grundüberzeugung haben bezüglich der Finanzmärkte. So ist die Wahl der Kapitalisierungsgewichtung das Ergebnis der Grundüberzeugung „effiziente Märkte“ (das heißt alle Teilnehmer verhalten sich rational und alle Informationen sind in die Kurse eingegangen).
