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Nico Baumbach: „Noch nie zuvor war Gold so wertvoll“

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Offen ist, wie sich die fortgesetzte parteipolitische Spaltung der USA – Senat und Präsident in der Hand der Demokraten und das Repräsentantenhaus in der der Republikaner – auswirken wird. Der Fondsmanager hält es allerdings für sehr wahrscheinlich, dass es eher weitere Finanzspritzen der Fed zur Stabilisierung der Wirtschaft geben wird als dass konkrete politische Maßnahmen ergriffen werden. Das wiederum führt zu einer zusätzlichen Stützung des Goldpreises.

Die Fortsetzung der Krisenstimmung in der europäischen wie US-amerikanischen Wirtschaft bedeutet also ein positives Umfeld für Gold. „In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass Gold eben nicht nur ein Rohstoff, sondern eine Währung ist“, sagt Baumbach, „eine Währung, die im Gegensatz zu den Papierwährungen wie Euro oder US-Dollar nicht beliebig vermehrbar ist und daher als einzige wirkliche Sicherheit bieten kann.“

Platin ist das zurzeit spannendste Edelmetall

Die Preise für Platin, Palladium und Silber, die wichtigsten Edelmetalle neben Gold, entwickeln sich momentan in komplett verschiedene Richtungen. „Platin und Palladium sind aufgrund ihrer Verwendung in der Industrie deutlich abhängiger von Konjunkturentwicklungen. Das ist am stärksten bei Palladium der Fall – und hier ist derzeit auch zu beobachten, dass Investoren sich sehr zurückhalten. Damit sinkt der Preis“, sagt Baumbach. Das gleiche sollte eigentlich auch für Platin, das vor allem für den Bau von Katalysatoren eingesetzt wird, gelten. „Durch die anhaltenden Arbeitskämpfe der Minenarbeiter in Südafrika, wo sich 80 Prozent der Platinförderung befinden, ist das Angebot deutlich geschrumpft. Dadurch ist wiederum der Preis in die Höhe geschnellt“, so Baumbach. Trotzdem ist Platin derzeit noch immer günstiger als Gold. Das lockt Investoren, die auf einen steigenden Preis spekulieren.

Silber hingegen verhält sich derzeit eher unauffällig. „Die Preisschwankungen sind bei Silber weiterhin höher als bei Gold“, sagt Baumbach. Silber verhalte sich bei seiner Preisentwicklung oft wie eine Art ‚gehebeltes Gold‘. Der Grund dafür: „Die fest verwahrten Bestände an Silber sind wesentlich geringer als die an Gold. Damit haben Spekulanten einen weit größeren Einfluss auf den Preis“, sagt der Fondsmanager.

Für das kommende Jahr prognostiziert der Fondsmanager keine großen Veränderungen hinsichtlich der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Die weltwirtschaftlichen Probleme werden sich aller Voraussicht nach nicht so schnell lösen lassen – damit bleibt das günstige Umfeld für Edelmetalle, allen voran Gold, uns wohl noch einige Zeit erhalten.“ Die Gefahr einer Gold-Blase hingegen sieht er nicht: „Zwar mutet die Preissteigerung der letzten zehn Jahre auf den ersten Blick gewaltig an – setzt man sie aber in Relation zu der gleichzeitig stattgefundenen Entwertung der Währungen, ist der Anstieg gar nicht mehr so massiv. Alles in allem haben wir es mit einem soliden Wachstum zu tun.“



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