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Niedrige Zinsen kosten Milliarden – wie legt man jetzt richtig an?

Simon Böll
Simon Böll
Früher war die Welt noch einfach. Am Weltspartag ging man mit dem gefüllten Sparschwein zum lokalen Kreditinstitut und lies sich für einen kleinen Betrag feiern. Neben einem Eintrag im roten oder blauen Büchlein gab es ein Komikheft und andere Geschenke.

Heutzutage sind die Deutschen froh, wenn ihre Einlagen überhaupt Zinsen erwirtschaften. Die mageren Erträge reichen nicht aus, um den Geldwertverlust aufzufangen. Für den Monat Juli berichtete das Statistische Bundesamt eine Teuerungsrate von 1,9 Prozent für die Verbraucherpreise.

Der Trend ist steigend und Steuern auf die Zinsen verschlechtern das Verhältnis noch mehr. Den Deutschen entsteht durch diese Situation ein großer Schaden. Nach einer Schätzung der Postbank beträgt der Verlust 14 Mrd. Euro in 2013 und 21 Mrd. Euro in 2014.

Was tut man in dieser Situation?


Die erste Regel ist: Auf dem Sparbuch oder dem Tagesgeldkonto bleibt nur die Reserve, die man für Notfälle braucht. Mehr als zwei bis drei Nettomonatsgehälter sollte man dort nicht parken. Der größte Teil des Kapitals geht in eine Mischung aus verschiedenen Anlagen.

Dabei wird die Verteilung der einzelnen Investments durch die individuelle Risikobereitschaft bestimmt. Am besten lässt man sich beraten. Auf Basis der persönlichen Lebenssituation des Anlegers und seines Fachwissens kann ein Honorar-Anlageberater konkrete Vorschläge für das Portfolio machen.

In das Depot gehören in der aktuellen Situation auf jeden Fall Aktien. Auch wenn die Kurse dieses Jahr schon ein kräftiges Plus gemacht haben. Die Gewinnsteigerung der Unternehmen, eine langsame Erholung der weltweiten Konjunktur und die Neubewertung der Asset Klasse durch die Anleger werden für noch höhere Stände sorgen.

Damit man in diesem Segment keine unkontrollierten Risiken eingeht, setzen wir ganz besonders auf Dividendentitel. Am besten breit gestreut über einen günstigen ETF. Sehr attraktiv sind Produkte auf den Euro Stoxx 30 Select Dividend Index. Dividendenrendite, Bewertung der Unternehmen und die Volatilität des Index sprechen für ein besonders gutes Chance-Risiko-Verhältnis.

Eine Alternative bei hohen Aktienkursen sind Hedge-Fonds, die in marktneutrale Strategien investieren. Die Fondsmanager dieser Sondervermögen gehen Long/Short Positionen auf Aktien ein. Ob die Indizes steigen oder fallen, die Fonds sollen immer eine positive Entwicklung nehmen.

Attraktive Produkte gibt es von mehreren Gesellschaften am Markt. Oft bieten sie gegenüber normalen Aktienfonds eine deutlich niedrigere Schwankungsbreite. Die Rendite liegt dafür aber deutlich höher als bei festverzinslichen Papieren und Spareinlagen.

Ein Teil des Portfolios wird man in Rentenpapieren anlegen. Das Ende der Anleihenkäufe durch die Zentralbanken, eine Normalisierung der Geldflüsse und höhere Inflationszahlen sind in Sichtweite.

Daher raten wir Investoren zur Vorsicht. Aus unserer Sicht sind nur Unternehmensanleihen mit kurzer Restlaufzeit interessant. Für dieses Segment gibt es ebenfalls kostengünstige ETFs und Zertifikate.

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