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„Niemand würde derzeit Einzelhandelsimmobilien verkaufen“

André Zücker vom Emissionshaus KGAL
André Zücker vom Emissionshaus KGAL
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in gedämpftem Aufwärtsmodus und profitiert einmal mehr vom stabil positiven Konsumklima und spürbaren Erholungstendenzen in der Weltwirtschaft. Dabei genießt Deutschland auch bei in- und ausländischen Kapitalanlegern hohe Reputation sowie nachhaltiges Vertrauen und der Immobilienmarkt gilt als Hort der Stärke und Stabilität.

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So stürmten die Transaktionsumsätze am gewerblichen Investmentmarkt im ersten Halbjahr 2013 vehement nach oben: 13,1 Milliarden Euro bedeuten ein Plus von rund 39 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (9,4 Milliarden Euro).

Sehr attraktiv für Investoren waren dabei auch deutsche Einzelhandelsimmobilien. Ihr Anteil an den gesamten Transaktionsumsätzen des ersten Halbjahrs 2013 lag bei 27 Prozent - in der Summe rund 3,7 Milliarden Euro. Auf Geschäftshäuser und Shopping Center entfielen davon etwa 60 Prozent beziehungsweise rund 2,2 Milliarden Euro.

Online-Konkurrenz wächst

Aufgrund der starken Nachfrage nach hochwertigen Einzelhandelsobjekten bleiben die Retail-Spitzenrenditen aus unserer Sicht weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Mit Interesse verfolgen wir auch, wie bei Analysten und Konsumforschern die kontroverse Diskussion um „click oder brick“ hohe Wellen schlägt.

Bremst der dynamische Internet-Handel den stationären Einzelhandel? Stehen demnächst Retail-Immobilien leer, weil Konsumenten lieber online bestellen als physisch vor Ort zu shoppen?

Ungerührt von derlei Fragestellungen spricht das reale Investorenverhalten am deutschen Immobilienmarkt eine deutliche Sprache: Im Vertrauen darauf, dass gute Händler mit geeigneten Multi-Channel-Strategien auch künftig erfolgreich sein werden, erleben wir die Kapitalanleger stetig auf der Suche nach attraktiven Einzelhandelsimmobilien – online-Aufschwung hin oder her.

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Kein genereller Angebotsengpass

Zu den wichtigsten Triebfedern der aktuell hohen Nachfrage nach Einzelhandelsimmobilien zählen die strategischen Ziele der institutionellen Investoren, von denen viele eine spürbare Erhöhung ihrer Immobilienquote auf der Agenda haben. So zeigt eine aktuelle Studie von Ernst & Young, dass bis Ende 2013 eine Quote von durchschnittlich 7,6 Prozent angestrebt wird – momentan liegt sie bei 7,0 Prozent.

Wie schon 2012 bleiben auch 2013 Einzelhandelsobjekte die beliebteste Nutzungsart für Immobilien-Investments. Das Barometer steht auf Hoch. Und kaum eines der im Rahmen der Studie befragten Unternehmen möchte sich auf absehbare Zeit von Retail-Objekten trennen.

Dies sind klare Konturen – viel schwieriger ist dagegen die augenblickliche Erwerbssituation: Wir sehen zurzeit einen ausgeprägten Angebotsengpass bei attraktiven Handelsobjekten.

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