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„Noch nie hatten Politiker so wenig Ahnung von Wirtschaft wie heute“

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Leserfrage: Gibt es eine Konsum-Blase und welche Auswirkungen hätte diese beim Platzen auf die Bankenlandschaft – Stichwort faule Kredite – und globale Weltwirtschaft?

Schmitz: Eine Konsum-Blase ist nicht in Sicht und würde, solange sie nicht auf Schulden aufgebaut ist, auch keine negativen Folgen für die Banken haben. Bestenfalls ist eine Immobilienblase in einigen deutschen Städten wie München zu erkennen, die bei einem Platzen ähnlich negative Auswirkungen für die Kreditinstitute haben würde wie vor einigen Jahren in den USA und Spanien. Folgen würden eine Wertberichtigung beziehungsweise eine Abschreibung fauler Kredite.

Zur Anlagepolitik

Leserfrage: Wie sollte Ihrer Meinung nach derzeit ein ausgewogenes Depot aufgebaut sein?

Schmitz: Der Schwerpunkt sollte eindeutig auf internationalen Aktien beziehungsweise Aktienfonds liegen. Die sind so attraktiv wie seit 20 Jahren nicht mehr. Als Beimischung dienen solide Unternehmensanleihen mit kurzer bis mittlerer Laufzeit und zusätzlich physisches Gold und Silber. Da sollte der Lagerort aber auf jeden Fall in der Schweiz liegen.

Leserfrage: Wie strukturieren Sie in Zeiten der Eurokrise Geldvermögen von Kunden mit 200.000 Euro, die das Vermögen zur Sicherung des Lebensstandards im Alter anlegen wollen (abbezahlte Immobilie in Eigennutzung und Grundsicherung fürs Alter vorausgesetzt)?

Schmitz: Wie beim eben angesprochenen ausgewogenen Depot. Zudem liegt der Schwerpunkt auf Anlagen im Schweizer Franken, der in der Zukunft den langfristigen Kaufkrafterhalt des Vermögens am ehesten gewährleisten wird.

Leserfrage: Sollten aufgrund steigender Weltbevölkerung und sinkender Ackerflächen insbesondere (Agrar-)Rohstoffwerte im Depot übergewichtet werden?

Schmitz:
Nein. Aber gerne internationale Aktien mit Unternehmensschwerpunkt im Agrarsektor.

Leserfrage: Wie würden Sie eine Anlage im Bereich festverzinslicher Wertpapiere strukturieren?

Schmitz: Wenn es schon verzinsliche Wertpapiere sein müssen, dann bitte Staatsanleihen in Schweizer Franken, norwegischen Kronen oder Währungen aus ähnlich gering verschuldeten Staaten und zusätzlich Unternehmensanleihen von soliden Unternehmen.

Frage der Redaktion: Alle Welt spricht von Gold - ist Silber eine bessere Alternative?

Schmitz: Ja. Zum einen sind die kaufkraftbereinigten Höchstkurse aus dem Jahr 1980 bei Silber noch viel weiter entfernt als bei Gold (150 US-Dollar gegenüber aktuell 30 Dollar bei Silber und 2.400 Dollar gegenüber aktuell 1.700 Dollar bei Gold), zum anderen könnte sich bei einer Zuspitzung der Schuldenkrise ein staatliches Verbot des privaten Goldbesitzes wiederholen – bei Silber gab es das noch nie.

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