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Nordafrika Welle der Börsengänge reißt nicht ab

Malek Bou-Diab, Portfolio Manager des BB African Opportunities bei Bellevue Asset Management
Malek Bou-Diab, Portfolio Manager des BB African Opportunities bei Bellevue Asset Management
Der ägyptische Aktienmarkt erholte sich nach Erreichen seines Jahrestiefs im Mai wieder und schloss 1,3 Prozent fester in Ägyptischen Pfund. Die Aussetzung der Kapitalertragssteuer erwies sich für Anleger als erfreulich. Der Entscheid lässt aber auch den Schluss zu, dass die Regierung dem Druck von außen nachgegeben und deshalb Teile ihrer Steuerreform zurückgenommen hat. Ermutigender ist, dass das Stromnetz der ersten Hitzewelle gewachsen war. Damit hat die Regierung ihr schwierigstes Versprechen erfüllt. Die Devisenreserven belaufen sich mittlerweile auf über 20 Milliarden US-Dollar, auch dank weiterer 6 Milliarden seitens der Mitgliedsstaaten des Golfkooperationsrats (Gulf Cooperation Council, GCC-Staaten). Dadurch kann die ägyptische Zentralbank (Central Bank of Egypt, CBE) die Lebensmittelimporte während des Ramadans sowie die Normalisierung des Devisenmarktes sicherstellen.

Nigeria: Agenda der neuen Regierung weiter unklar

In Nigeria zählte unter anderem die Harmonisierung des Mindestreservesatzes für Einlagen privater und öffentlicher Investoren auf 31 Prozent zu den wichtigsten Ereignissen. Doch auch der Ausverkauf von Titeln von Konsumgütern des alltäglichen Bedarfs (Fast Moving Consumer Goods, FMCG) nach Veröffentlichung ihrer Erstquartalszahlen spielte eine große Rolle. Die Zahlen reflektieren nicht nur eine schwache Leistung im ersten Quartal. Sie bestätigen auch die Befürchtungen, dass der Druck auf die Gewinne 2015 mit der Verschlechterung des operativen Umfelds weiter zunimmt. So gab der FMCG-Index im Mai um 4 Prozent nach und verfehlte sowohl den Gesamtmarkt (-1 Prozent) als auch den Banking Index (+1 Prozent). Auch die Antrittsrede Präsident Buharis brachte keine Klarheit hinsichtlich seiner Agenda. Genauso wenig trug sie zur Beseitigung bestehender Ungewissheiten bei, wobei dringende Maßnahmen zur Bewältigung nationaler Probleme erforderlich sind.

Kenia: Aussichtsreiche Makrodaten

Ungeachtet der guten Unternehmenszahlen gab Kenias Aktienmarkt im Mai um 6,4 Prozent nach. Dies lag größtenteils an den rückläufigen Devisenzuflüssen aus dem Tourismussektor. Die Ernennung des neuen Zentralbankgouverneurs dürfte die Nervosität der Märkte jedoch etwas beruhigen. Der Kenia-Schilling (KES) büßte 3 Prozent auf den US-Dollar ein. Kenia weist weiterhin aussichtsreichere Makrodaten auf als Südafrika. Dessen Brutto-Inlands-Produkt (BIP) schrumpfte im ersten Quartal des Jahres infolge struktureller Probleme des Landes um 1,3 Prozent.

Auch Ghanas Makrodaten hinkten hinterher. Die Währung des Landes durchbrach die Marke von 4 Cedi pro US-Dollar. Dies ist ein Zeichen für das schwache Marktvertrauen in die lokalen Behörden. In Marokko bekräftigte die angekündigte Einstellung der Börsennotierung von CGI nach dessen Sistierung im Jahr 2014 unsere Bedenken hinsichtlich des Immobiliensektors des Landes. Lokale Investoren reagierten negativ. Wir beurteilen die konjunkturelle Erholung Marokkos weiterhin positiv.

Positive Dynamik in Nordafrika

In den wichtigen Volkswirtschaften der Subsahara bestehen weiterhin Herausforderungen. In Nordafrika befeuern allerdings Fundamentaldaten und Reformen die positive Dynamik. Außerdem reißt die Welle der Börsengänge nicht ab. Wenn chancenreiche Unternehmen zur Finanzierung ihrer wachsenden Ambitionen auf den Aktienmarkt zurückgreifen, ergeben sich für Anleger interessante Gelegenheiten.

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