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Nordea mit Ausblick für 2018 Drei Grafiken, die Investoren kennen sollten

Witold Bahrke, Nordea AM: „Wir halten die drei angekündigten Zinsschritte der Fed im Jahr 2018 für unwahrscheinlich“
Witold Bahrke, Nordea AM: „Wir halten die drei angekündigten Zinsschritte der Fed im Jahr 2018 für unwahrscheinlich“ | Foto: Nordea AM

2017 war für alle wichtigen Anlageklassen ein herausragendes Jahr. Die zyklische Erholung nach den Wachstumsängsten der Jahre 2015/16 nahm an Fahrt auf, während die Inflation niedrig blieb. Jetzt wird die Geldpolitik zwangsläufig schrittweise restriktiver und beendet damit die Ära des billigen Geldes.

Welche Konsequenzen hat das für 2018? Bislang ist die Straffung der Geldpolitik noch nicht weit genug fortgeschritten, um das globale Wachstum entscheidend zu dämpfen und die Rally bei Risikoanlagen zu beenden. Im weiteren Verlauf des kommenden Jahres allerdings bleiben wohl weder die Märkte noch die Wirtschaft gänzlich verschont. Das monetäre Umfeld wird schwieriger, je stärker die US-Notenbank Fed nach dem größten Experiment der jüngsten geldpolitischen Geschichte wieder zur Normalität zurückkehrt.

Das führt zu höherer Volatilität und niedrigeren Erträgen als 2017. In der zweiten Jahreshälfte 2018 könnten zudem die Aktienmärkte ihren Zenit erreichen. In der Regel ist hierfür zweierlei erforderlich: eine Inversion der Zinskurve und ein Spread-Tiefpunkt der Unternehmensanleihen.

Was kann uns die Kurve über das kommende Jahr, die Rezessionsrisiken und den Marktzenit sagen?

Die US-Zinskurve ist 2017 deutlich flacher geworden. Dies erregte einige Aufmerksamkeit, weil die Renditekurve zu den beliebtesten Rezessionsindikatoren des Marktes gehört. Eine invertierte Kurve ist normalerweise Vorbote einer US-Rezession. Und bekanntlich sterben Aktienrallys keines natürlichen Todes, sondern aufgrund einer US-Rezessionen. Bislang trennen uns immer noch etwa 50 Basispunkte von der Inversion (Grafik 1). Bei Redaktionsschluss sind die Risiken gering, aber tendenziell steigend, wie der Blick auf die Kurve zeigt.

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Wozu also die Sorgen, wenn die Renditekurve keine Rezession vorhersagt? Grafik 1 liefert die Antwort. Die Verflachung der Kurve ist Spiegelbild der restriktiveren Geldpolitik. Die kurzfristigen Zinsen (und damit die Finanzierungskosten) sind gestiegen, während sich die langfristigen Zinsen (und damit die potenziellen Erträge) weiterhin in engen Grenzen bewegen. Die Renditekurve signalisiert also einen Trendwechsel im Kreditzyklus mit künftig sinkender Kreditnachfrage.

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