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Öffentliche Altersversorger investieren mehr oder minder nachhaltig

Axel Hesse, SD-M
Axel Hesse, SD-M

Die Mehrheit der öffentlich-rechtlichen Pensionseinrichtungen in Deutschland berücksichtigt nachhaltige Aspekte bei ihren Investments. Allerdings gilt dies nur für ihre Investments in Immobilien, Beteiligungen und Aktienfonds, nicht jedoch für die Bondanlagen, die den größten Anteil (zwischen 70 und 80 Prozent) ihrer Portfolios ausmachen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Investmentberatung SD-M. Für nur drei der zehn untersuchten Anlagearten findet bislang eine nennenswerte Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien statt: bei Grundstücken und Bauten, Beteiligungen und Aktienfonds. Die insgesamt stärkste Berücksichtigung fanden Nachhaltigkeitskriterien bei Beteiligungen, vorwiegend bei Windparks (43 Prozent der öffentlichen Altersversorger) und Solaranlagen (83 Prozent), teils auch bei Biomasse- oder Waldinvestments.  Bei Investments in Immobilien legt mittlerweile fast die Hälfte der untersuchten Pensionseinrichtungen Klimaschutz-Kriterien an, zum Beispiel solche, die die Höhe der Energieeinsparungen (48 Prozent) oder die Verringerung der Nebenkosten (39 Prozent) messen. Bei der Auswahl von Aktienfonds kommen bei 57 Prozent der Altersversorger Nachhaltigkeitskriterien wie zum Beispiel der Best-in-Class-Ansatz zum Einsatz. 39 Prozent nutzen ihre Marktmacht als Anleger und nehmen über ihre Stimmrechte an investierten Unternehmen direkten Einfluss auf deren Geschäftspraktiken. Magisches Dreieck statt Nachhaltigkeit

Laut der Studie gab es eine Reihe von bekannten Einrichtungen, die bisher nicht nachhaltig investieren. Dazu zählten die 12 Milliarden Euro schwere Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) sowie die neuen Pensionsfonds für Beamten auf Landes- und Bundesebene. „Diese Altersversorger begründen dies überwiegend damit, dass das ‚magische Dreieck‘ der Kapitalanlage, bestehend aus Rentabilität, Sicherheit und Liquidität, für sie ausschlaggebend sei, wie im Versicherungsaufsichtsgesetz vorgegeben. Hier sei Nachhaltigkeit als Anlageziel bislang nicht mit aufgeführt“, so Axel Hesse, Senior Consultant bei SD-M und Studienautor.   Wie aus der Studie weiter hervorgeht, soll die weitere Dynamik fürs nachhaltige Investieren vor allem von den Einrichtungen kommen, die hier bereits engagiert sind. So wollen 35 Prozent der Zusatzversorgungskassen und 42 Prozent der berufsständischen Versorgungswerke bis 2013 Nachhaltigkeit bei weiteren Anlagearten, darunter auch Bonds, stärker berücksichtigen. SD-M schätzt daher, dass der Anteil von nachhaltigen Anlagen bei den Kassen von 7,1 Prozent des Vermögens Ende 2010 bis 2015 auf 10,4 Prozent steigen wird. Bei den Versorgungswerken dürfte sich die Zahl im selben Zeitraum von 2,8 auf 5,5 Prozent erhöhen. Für die Studie befragte SD-M rund 150 öffentlich-rechtliche Einrichtungen, deren Kapitalanlagen zusammen 200 Milliarden Euro betragen. Sponsor der Studie war Allianz Global Investors.

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