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Ölpreis aktuell: Die tatsächliche Lage auf dem Ölmarkt wird durch die rosarote Brille wahrgenommen

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Addiert man die (gewichteten) Optionen, ergibt die kombinierte Position eine ähnliche Entwicklung: Die Long-Position der Spekulanten wuchs um 18.887 Kontrakte, während ihre Short-Position nur minimal um 724 Kontrakte zulegte. Interessant ist bei beiden Statistiken der ungewöhnlich starke Trend zu spekulativen Spread-Positionen. Dies könnte eine Erklärung für das ungewöhnlich geringe Contango bei WTI sein, das sich trotz der sehr schwachen Raffinerieproduktion weit stabiler als Brent hält. Möglicherweise setzen viele Hedge Fonds auf eine Abflachung der Terminpreiskurve.

Eine zweite Perspektive ermöglichen die Börsendaten über den Umsatz und die Größe des Open Interest (siehe Schaubild unten). Sie reichen bis zum Donnerstag und sind daher noch etwas aktueller als die CFTC-Daten. Interessanterweise ist das addierte Open Interest (Nymex plus ICE; WTI plus Brent) seit dem Beginn der Rallye am 8. Oktober geschrumpft (von 2.484.000 auf 2.473.000 Kontrakte). Auch das Volumen ging etwas zurück.
Das widerspricht der These eines massiven Zuflusses zusätzlichen Kapitals in den Ölterminmarkt. Vielmehr ziehen sich Swap Dealer und Ölproduzenten/Ölverbraucher aus dem Markt zurück und überlassen das Spielfeld spekulativen Kräften. Die wiederum konzentrieren sich eher auf Spread-Positionen als auf einseitige Long oder Shortpositionen.

Eine dritte Perspektive bietet der große Optionsmarkt für WTI. Bereits in der letzten Woche hatten wir auf den Sogeffekt hingewiesen, den der Aufbau der Optionen bei 80 $/b erzeugen könnte. In dieser Woche kam es bei dieser Marke zu Gewinnmitnahmen. Auch in der aktuellen Woche (8.Oktober bis 16.Oktober) gab es überraschende Entwicklungen. Die Trader verlegen sich nun auf die Marken von 85 $/b und interessanterweise auch 100 $/b.
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