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Ohne beträchtliche öffentliche Subventionen wäre Nuklearenergie ökonomisch nicht lebensfähig

Atomenergie ist von manch einem Befürworter als Wunderwaffe gepriesen worden, um den weltweit steigenden Bedarf an Elektrizität zu decken und gleichzeitig CO2-Emissionen zu senken. Auch die Bundesregierung hält – trotz des derzeitigen Moratoriums – weiter an Nuklearenergie als unverzichtbarer Brückentechnologie fest. Diese grundsätzlich optimistische Haltung gegenüber Atomenergie ignoriert jedoch die ernsthafte Bedrohung, die von dieser Technologie im Fall einer Krise für die menschliche Gesundheit und die natürliche Lebensgrundlage des Menschen ausgeht. Die Folgen einer solchen Krise können katastrophal sein.

Zugleich werden bei dieser Sichtweise aber auch die Investitionsrisiken von Nukleartechnik nicht angemessen berücksichtigt: Da die Erzeugung von Strom durch Nukleartechnik sehr kapitalintensiv ist, rechnen sich Investitionen in diesem Bereich nur, wenn der Bau von Atomkraftanlagen im Rahmen des veranschlagten Budgets und Zeitfensters bleibt. Wie jedoch einige unserer Analysen zeigen, übersteigen die Baukosten regelmäßig das vorgesehene Budget bei gleichzeitigen Verzögerungen in der Fertigstellung der Anlagen. In Europa wird dies derzeit am Beispiel der neuen finnischen Atomkraftanlage Olkiluoto OL3 deutlich. Zudem ist bei Auslastungswerten von unter 75 Prozent in Ländern wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien die Nutzung von Nuklearanlagen gerade in den großen europäischen Volkswirtschaften suboptimal.

Wir sind deshalb überzeugt, dass Investitionen in Nuklearenergie weniger attraktiv sind als vielfach behauptet wird und nur mithilfe beträchtlicher öffentlicher Subventionen ökonomisch lebensfähig sind. Damit stehen aus unserer Sicht die Zeichen auf Wachstum in den Bereichen Gas und erneuerbare Energien sowie einem Entwicklungssprung in der Energieeffizienz. Sicherlich haben auch diese Energieträger Nachteile – aber eben keine katastrophalen.

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