„Osteuropa investiert massiv in die Infrastruktur“
Andrzej Blachut
Andrzej Blachut ist Leiter Emerging Market Equities bei der Swiss & Global Asset Management
Es fehlen noch rund 20 Kilometer – danach erreicht man Warschau von Berlin aus durchgehend per Autobahn. Die Baustelle auf der A2 ist Tag und Nacht aktiv, um die Arbeiten bis Anfang Juni fertigstellen zu können. Die Fans sollen möglichst komfortabel zur Fussball Fußballeuropameisterschaft Euro 2012 anreisen können.
Infrastrukturmaßnahmen übertünchen Eurokrise
Viele osteuropäische Länder investieren massiv in Infrastrukturprojekte. Vor fünf Jahren gab es etwa 80 Kilometer Autobahn in Polen, heute sind es bereits 1000 Kilometer. Das Potenzial ist damit noch nicht ausgeschöpft: Deutschland ist zwar nur 20 Prozent größer als Polen, hat aber 12.000 Kilometer an Autobahnen.
In Zeiten der Eurokrise helfen diese Investitionen, die geringere Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen aus Osteuropa zu dämpfen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in den meisten Ländern nach wie vor positiv: Polen etwa kann ein BIP-Wachstum von rund 3 Prozent vorweisen.
Kostenvorteil bleibt erhalten
Die Eurokrise hat verschiedene Auswirkungen: kurzfristig leiden viele Branchen unter der gedrosselten Produktion oder teilweise sogar unter der Rückführung von Produktionsstandorten - sogenannten Repatriierung - nach Westeuropa. Prominentes Beispiel ist Fiat, das die Produktion des Fiat Panda von Polen nach Neapel verlegt hat.
Langfristig werden jedoch die Kostenvorteile in Osteuropa dazu führen, dass ausländische Investoren wieder zurückkehren. Das Durchschnittsgehalt in Osteuropa liegt umgerechnet bei zirka 750 Euro, während das Durchschnittssalär in Deutschland bei rund 3500 Euro liegt.
Sobald sich die wirtschaftliche Situation in Europa wieder entspannt, werden diese ökonomischen Argumente wieder an Gewicht gewinnen.
Anleger setzen auf den Binnenmarkt
Das derzeitige Marktumfeld beeinflusst auch die Auswanderung. Je schwieriger es ist, in Westeuropa eine Arbeit zu finden, desto eher bleiben die Arbeitskräfte in Osteuropa, darunter auch sehr gut ausgebildete Arbeiter und Akademiker. Der lokale Markt gewinnt so an Bedeutung.
Das äußert sich in jenen Sektoren positiv, die von einem wachsenden Binnenmarkt profitieren. Dazu gehört der Einzelhandel, der Anlegern attraktive Möglichkeiten bietet.
Es fehlen noch rund 20 Kilometer – danach erreicht man Warschau von Berlin aus durchgehend per Autobahn. Die Baustelle auf der A2 ist Tag und Nacht aktiv, um die Arbeiten bis Anfang Juni fertigstellen zu können. Die Fans sollen möglichst komfortabel zur Fussball Fußballeuropameisterschaft Euro 2012 anreisen können.
Infrastrukturmaßnahmen übertünchen Eurokrise
Viele osteuropäische Länder investieren massiv in Infrastrukturprojekte. Vor fünf Jahren gab es etwa 80 Kilometer Autobahn in Polen, heute sind es bereits 1000 Kilometer. Das Potenzial ist damit noch nicht ausgeschöpft: Deutschland ist zwar nur 20 Prozent größer als Polen, hat aber 12.000 Kilometer an Autobahnen.
In Zeiten der Eurokrise helfen diese Investitionen, die geringere Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen aus Osteuropa zu dämpfen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in den meisten Ländern nach wie vor positiv: Polen etwa kann ein BIP-Wachstum von rund 3 Prozent vorweisen.
Kostenvorteil bleibt erhalten
Die Eurokrise hat verschiedene Auswirkungen: kurzfristig leiden viele Branchen unter der gedrosselten Produktion oder teilweise sogar unter der Rückführung von Produktionsstandorten - sogenannten Repatriierung - nach Westeuropa. Prominentes Beispiel ist Fiat, das die Produktion des Fiat Panda von Polen nach Neapel verlegt hat.
Langfristig werden jedoch die Kostenvorteile in Osteuropa dazu führen, dass ausländische Investoren wieder zurückkehren. Das Durchschnittsgehalt in Osteuropa liegt umgerechnet bei zirka 750 Euro, während das Durchschnittssalär in Deutschland bei rund 3500 Euro liegt.
Sobald sich die wirtschaftliche Situation in Europa wieder entspannt, werden diese ökonomischen Argumente wieder an Gewicht gewinnen.
Anleger setzen auf den Binnenmarkt
Das derzeitige Marktumfeld beeinflusst auch die Auswanderung. Je schwieriger es ist, in Westeuropa eine Arbeit zu finden, desto eher bleiben die Arbeitskräfte in Osteuropa, darunter auch sehr gut ausgebildete Arbeiter und Akademiker. Der lokale Markt gewinnt so an Bedeutung.
Das äußert sich in jenen Sektoren positiv, die von einem wachsenden Binnenmarkt profitieren. Dazu gehört der Einzelhandel, der Anlegern attraktive Möglichkeiten bietet.