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Parität von Euro und Dollar in weiter Ferne Der US-Dollar hat die Trendwende noch nicht geschafft

Norbert Hagen, Vorstand bei der ICM Investmentbank
Norbert Hagen, Vorstand bei der ICM Investmentbank

Kurzfristig spricht fast alles für einen festeren Euro und einen schwächeren Dollar. Ganz oben auf der Argumentationsliste: Die Eurozone wächst derzeit stärker als die USA. Das Brutto-Inlands-Produkt (BIP) ist in Euroland im ersten Quartal 2017 gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent gestiegen. Das ist mehr als doppelt so viel wie in den USA, wo der Konjunkturzyklus schon deutlich weiter fortgeschritten ist.

Zinsen nähern sich an

Das stärkere Wirtschaftswachstum von Euroland dürfte für eine Annäherung des Zinsniveaus sorgen. Die höhere Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen schiebt die Kerninflationsrate an, die Im April in der Eurozone schon wieder bei 1,2 Prozent lag. Höhere Preise gehen fast unweigerlich mit höheren Zinsen einher. Da die Europäische Zentralbank (EZB) außerdem ihr Inflationsziel von knapp zwei Prozent eigentlich erreicht hat, dürfte der Druck steigen, dass sie erklärt, wann und wie sie aus ihrem Anleihekaufprogramm aussteigen will.

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Entsprechende Ankündigungen dürften wie eine Zinserhöhung wirken. In den USA muss sich dagegen erst noch zeigen, ob die Notenbank angesichts der zuletzt schwachen Konjunkturdaten die Zinsen in diesem Jahr so stark anhebt, wie es die Marktteilnehmer erwarten. Damit ist absehbar, dass der Zinsabstand zwischen der Eurozone und den Vereinigten Staaten abschmilzt.

Gleichzeitig hat sich der politische Risikoabschlag für den Euro reduziert, nachdem die rechtspopulistische und europafeindliche Marine Le Pen in Frankreich die Präsidentschaftswahlen verloren hat. Umgekehrt belastet die unberechenbare Politik von US-Präsident Donald Trump den Dollar.

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