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BB African Opportunities Politik und Rohölpreise hemmen den Markt

Malek Bou-Diab, Portfolio Manager des BB African Opportunities
Malek Bou-Diab, Portfolio Manager des BB African Opportunities
Der starke Zerfall der Rohölpreise in diesem Monat kann, falls er weitergeht, das wirtschaftliche Gleichgewicht in Afrika stark verändern. Während eines Jahrzehnts mussten Ölimporteure mit steigenden Ölpreisen zurechtkommen, die ihre Wirtschaft drosselten und schwer auf ihrer Budgetpolitik und Handelsbilanz lasteten. Eine höhere Inflation aufgrund steigender Rohstoffpreise geht mit den politischen Spannungen in gewissen Ländern einher.

Die tieferen Ölpreise dürften den Ölimportländern auf der einen Seite eine gewisse Entlastung bringen und positive Wirtschaftsimpulse auslösen. Auf der anderen Seite konnten Ölexportländer wie Nigeria stark von den steigenden Exporteinnahmen profitieren und einem steigenden Konsum frönen. Diese Party könnte jedoch abrupt enden, worauf schmerzvolle Anpassungen nötig sein werden.

Umsatzwachstum bleibt mäßig

Der nigerianische Markt fiel den tieferen Ölpreisen zum Opfer und verlor 8,9 Prozent. Der Mangel an gestellten Geldkursen bei recht vertrakten Börsenvorschriften für die Festsetzung des Schlusskurses half indes, die Verluste einzudämmen.

Die eher mageren Ergebnisse des 3. Quartals aus dem Banken- und dem Konsumsektor konnten die Marktteilnehmer kaum zum Kauf anregen. Die Banken verstärkten die Kreditvergabe, um die fallenden Zinsmargen zu kompensieren, doch der Nutzen wurde durch steigende Kosten gleich wieder zunichtegemacht. Verbrauchertitel vermeldeten ein mäßiges Umsatzwachstum. Die höheren Kosten führten in den meisten Fällen zu Gewinnrückgängen im zweistelligen Bereich.

Niedrige Ölpreise alarmieren Investoren

Die Intervention der kenianischen Zentralbank konnte den Abwertungstrend des Kenianischen Schillings (KES) gegenüber dem US-Dollar stoppen. Die Wirtschaft führte ihre gesunde Entwicklung weiter. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im 2. Quartal kletterte auf 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und die Inflationswerte der Verbraucherpreise sanken von der Vormonatshöhe leicht auf 6,4 Prozent. Der Markt fiel bei Gewinnmitnahmen um 2,6 Prozent.

Der tunesische Aktienmarkt verzeichnete einen starken Aufwind und gewann nach den erfolgreichen Parlamentswahlen und dem deutlichen Sieg der säkularen Parteien 7 Prozent. Banken und Brauereien führten diese Entwicklung an. Der marokkanische Markt erfuhr weiterhin steigendes Interesse und legte 2,6 Prozent zu. In Ägypten fiel der Markt infolge der Korrekturen an globalen Märkten und den Märkten des Golfkooperationsrates (GCC) zeitweise bis zu 13 Prozent. Er konnte sich aber etwas erholen und den Verlust im Berichtsmonat auf 7 Prozent reduzieren.

Die überraschend volatilen Korrekturen scheinen durch ausländische Investoren ausgelöst worden zu sein. Deren Annahme scheint zu sein, dass die tieferen Ölpreise eine geringere GCC-Unterstützung für das Land bedeuten würden. Doch diese Befürchtungen sind unbegründet.

Zurückhaltendes Engagement

Aufgrund tieferer Ölpreise, bevorstehender Wahlen, Sicherheitsfragen im Norden und magerer Ergebnisse haben wir unser Exposure in Nigeria weiter reduziert. Wir haben unser Engagement im ägyptischen Immobiliensektor bei steigenden Kursen reduziert, da die Erwartungen bei gewissen Titeln übertrieben scheinen und die Volatilität gestiegen ist. Bei der Rallye von tunesischen Bankentiteln sind wir eher skeptisch, da zahlreiche Titel mit Altlasten konfrontiert sind, die eine Rekapitalisierung erfordern. In anderen Branchen haben wir unsere Positionen jedoch weiter aufgestockt.

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