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Aktualisiert am 16.08.2017 - 17:13 UhrLesedauer: 9 Minuten
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Fonds-Porträt LO Funds – Fundamental Equity Long/Short Zugang zum US-Aktienmarkt bei halbierter Volatilität

Steve Bulko, Chief Investment Officer von Lombard Odier Investment Managers
Steve Bulko, Chief Investment Officer von Lombard Odier Investment Managers

Welche Investmentstory steckt hinter LO Funds – Fundamental Equity Long/Short?

Die geschäftsführenden Gesellschafter von Lombard Odier Investment Managers (LOIM), der Vermögensverwaltungssparte der Privatbank Lombard Odier, haben sich im Jahr 2007 entschlossen, eine interne Hedge-Fonds-Expertise aufzubauen. Dafür rekrutierten sie ein Team von Hedge-Fonds-Managern in New York.

Mit dieser Entscheidung war LOIM in der Lage, typische Hedge-Fonds-Risiken zu kontrollieren. Das operationelle Risiko zum Beispiel bekam LOIM dadurch unter Kontrolle, dass sich das Team auf die institutionelle Infrastruktur von LOIM stützen kann. Eine ausreichende Liquidität für Investoren stellte LOIM durch die Wahl der zugrunde liegenden Wertpapiere sicher. Ferner konnte LOIM seinen Anlegern volle Transparenz über den Investmentprozess und die eingegangenen Positionen bieten.

Die Flaggschiff-Strategie im Hedgefonds-Bereich legte LOIM im November 2007 auf. Das Seed-Kapital in Höhe von 300 Millionen Dollar wurde von den Partnern und den Kunden von LOIM bereitgestellt. Zwar erwies sich die Story als gut, der Zeitpunkt aber war, so kurz vor der Finanzkrise, schlecht gewählt. Im Jahr 2009 jedoch setzte die Erholung ein und die Strategie erzielte ein Plus von 50 Prozent.

Sieben Jahre später verwaltet die 1798 Flaggschiff Strategie 1,2 Milliarden US-Dollar. Im Juli 2014 legt das 1798 Team die Strategie im UCITS-Format auf.

Wie lässt sich das Anlageuniversum Ihres Fonds beschreiben?

Der Anlageansatz konzentriert sich auf Long/Short-Aktienstrategien über verschiedene Branchen hinweg mit dem Schwerpunkt auf den USA. Der Fonds investiert opportunistisch auch in andere entwickelte Märkte, vor allem in Europa. Zum 31.12.2014 machen US-Aktien etwa 80 Prozent der Titel im Fonds aus, zehn Prozent kommen aus Europa und drei Prozent aus Asien. Der Rest stammt aus anderen Ländern oder ist Regionen-übergreifend angelegt, dazu zählen beispielsweise auch Währungspositionen.

Bitte beschreiben Sie Ihre Investmentphilosophie.

Wir sind aktive Portfolio Manager. Das Team verfolgt dabei einen Bottom-up-Ansatz, wobei alle Teammitglieder die gleiche Investmentphilosophie teilen. Das heißt, sie investieren basierend auf einer fundamentalen Analyse in Aktien. Wir gehen dabei Kauf- wie auch Verkaufspositionen auf Aktien ein, wir können also long oder short auf einzelne Titel gehen.

Wodurch ist Ihr Investmentstil gekennzeichnet?

Die Einzeltitelauswal basiert auf einer Bottom-up-Analyse. Der Fonds nutzt dafür einen Multi-Manager-Ansatz. Wir glauben, dass es uns dieser Ansatz erlaubt, die Expertise der einzelnen Manager, deren hohe Überzeugung bei ihren Einzelpositionen und den Vorteil der Diversifikation zu kombinieren.

Insgesamt hat der Fonds eine niedrige Netto-Aktienquote, die im Durchschnitt bei 25 Prozent liegt und maximal bei 40 Prozent. Der Einsatz eines Hebels ist limitiert. Er liegt im Durchschnitt bei 170 Prozent des Fondsvolumens, das maximale Bruttoexposure des Fonds beträgt 250 Prozent.

Der Fonds ist auf die USA konzentriert. Er ist allerdings kein schnell und kurzfristig handelnder Fonds, der aus kleinen Preisineffizienzen sofort Gewinne realisiert. Stattdessen liegt der Fokus auf langfristigen Trends, die sich über mehrere Quartale hinweg entwickeln. Die Halteperiode für die einzelnen Positionen muss deshalb auch eher in Monaten und nicht in Tagen gemessen werden.

Bitte beschreiben Sie uns Ihren Investmentprozess näher.

Der Fonds verfolgt eine reine Long-Short-Aktien-Strategie durch einen Multi-Portfolio-Manager-Ansatz. Dafür gibt es fünf Portfolio-Manager, von denen jeder auf einen bestimmten Sektor, Konsum, Gesundheit, Industrie, Energie und TMT, also Technologie, Medien und Telekommunikation, spezialisiert ist. Das Kapital wird durch den Chief Investment Officer (CIO) von LOIM monatlich allokiert. Die Portfolio-Manager sind dann für das Eingehen der einzelnen Positionen verantwortlich und managen ihre Substrategie innerhalb der definierten Risikobegrenzungen.

Was unterscheidet Ihren Fonds von anderen Fonds aus der Vergleichsgruppe? Was ist das Besondere an Ihrem Fonds, also der USP?

Ich denke, dass unser Modell attraktiv und einzigartig ist. Es unterscheidet sich vom Wettbewerb im Wesentlichen durch die folgenden drei Punkte:

a. Wir bilden unsere Teams rund um erfahrene und ausgewiesene Branchenspezialisten. Jeder unserer Manager hat wenigstes zehn Jahre Investmenterfahrung. Und sie kommen vom obersten Drittel der Hedgefonds-Firmen, wo sie Long-/Short-Strategien bereits erfolgreich gemanagt habe. Unser originärer Ansatz mit einem Team pro Sektor hilft uns dabei, diese Talente auch zu bekommen.

b. Wir fördern aber auch die Zusammenarbeit und die Transparenz zwischen diesen Teams. Wir glauben, dass es Mehrwert für das Gesamtportfolio schafft, wenn wir die Kommunikation zwischen den Teams fördern und diese ihre Marktkenntnisse untereinander austauschen. Wichtig ist dabei nur, dass die Korrelation zwischen den Strategien niedrig bleibt.

c. Und schließlich ist unser CIO der entscheidende Risikomanager. Er ist nicht bereit, zu hohe individuelle Risiken zu tragen. Er mischt sich allerdings in die Sub-Strategien auch nicht ein, sondern arbeitet eng mit den Portfolio Managern zusammen, fordert sie laufend heraus, hilft ihnen bei der Portfoliokonstruktion und bringt einen differenzierten Blickwinkel in deren Investmentprozess und deren Denken.

Mit diesem Ansatz glauben wir erfolgreich ein differenziertes Portfolio aus den besten und überzeugendsten Ideen bauen zu können.

Welche durchschnittliche Rendite bei welcher Schwankungsbreite streben Sie?

Unser Ziel ist es, im Durchschnitt acht Prozentpunkte mehr zu erzielen als Cash – und das bei der Hälfte der Schwankungsbreite des amerikanischen Aktienmarktes. Der Zeitraum dafür ist ein Konjunkturzyklus, der typischerweise fünf Jahre beträgt.

Für welche Zielgruppe eignet sich Ihr Fonds? Und mit welchem Ziel sollten Investoren in den Fonds investieren und welche Defizite im Portfolio können Anleger damit adressieren?

Der Fonds soll aktienähnliche Erträge liefern, aber nur mit halb so hohen Kursschwankungen wie am Aktienmarkt. Ferner zielt der Fonds auf eine geringe Korrelation zu den Aktienmärkten ab. Damit eignet er sich für Anleger, die einerseits an steigenden Kursen partizipieren, andererseits aber den Aktienanteil ihres Portfolios diversifizieren möchten.

Historisch hat sich gezeigt, dass unsere Strategie außerdem in der Lage ist, unabhängig von traditionellen Anlageklassen Erträge zu liefern.

Und schließlich notieren derzeit sowohl die Anleihe- wie auch die Aktienmärkte in den USA nahe ihrer Höchststände. Die Beimischung einer Long-Short-Aktienstrategie, die ein Exposure zu Aktien liefert, gleichzeitig aber zu Aktien und Anleihen gering korreliert ist, ist aus diesem Grund eine attraktive Alternative für viele Investoren.

Welchen besonderen Rendite-Risiko-Eigenschaften sollten sich Anleger Ihres Fonds bewusst sein?

Zunächst einmal, dass unser Fonds darauf abzielt, bei einer halb so hohen Volatilität wie die Aktienmärkte aktienähnliche Renditen zu bringen. Auf Grund des geringen Aktien-Exposures, weist unsere Strategie ein niedriges eingebautes Beta auf und sie ist darauf ausgelegt, Erträge zu erzielen, die mit denen traditioneller Anlageklassen nur gering korrelieren. Und schließlich soll das Risikomanagement in unserem Investmentprozess die Volatilität niedrig halten.

Welche Einzelposition, Branche oder Assetklasse hat sich in den vergangenen zwölf Monaten besonders ausgezahlt? Bitte nennen Sie ein Investment-Beispiel.

Zu unseren Top-Performern der vergangenen zwölf Monate zählt unsere Long-Short-Strategie im Energiebereich, obwohl der Ölpreis in den vergangenen sechs Monaten 45 Prozent verloren hat. Wir haben diesen Rückgang aber als gute Investmentgelegenheit erkannt, da dies dazu beigetragen hat, die Firmen im Energiesektor besser zu differenzieren. Typischerweise haben wir von Long-Positionen bei Unternehmen mit starken Bilanzen und von Short-Positionen in überschuldeten Firmen im Explorations- und Produktionssektor profitiert.

Welche Einzelposition, Branche oder Assetklasse hat sich in den vergangenen zwölf Monaten nicht wie erwartet entwickelt? Bitte nennen Sie ein Investment-Beispiel.

Am stärksten hat sich unsere Long-Short-Strategie im Konsumgütersegment negativ ausgewirkt. Der Ausverkauf in den Bereichen E-Commerce und Social Media und die starke Marktrotation, von Wachstums in Substanztitel sowie von Small- und Midcaps in Large Caps, im März und April vergangenen Jahres hat diese Strategie beeinträchtigt. Dazu kamen einige spezifische Ereignisse und/oder Gerüchte im Juli und August, die sich ebenfalls negativ bemerkbar gemacht haben.

Wie schätzen Sie die kurz- und langfristige Entwicklung des Marktes ein, den Ihr Fonds abdeckt? Und auf welchem erwarteten Szenario basiert Ihre Prognose?

Lassen Sie mich mit der zweiten Frage beginnen. Basierend auf aktuellen Daten entspricht die Bewertung des US-Aktienmarktes derzeit in etwa dem historischen Durchschnittsniveau und beginnt, gemessen an Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis, dem Shiller-KGV, dem Kurs-Umsatz-Verhältnis oder der Relation zwischen Marktkapitalisierung und Bruttoinlandsprodukt langsam teuer zu werden.

Ein wichtiger Treiber der jüngsten Rallye am US-Aktienmarkt war dabei die Ausweitung der Unternehmensbewertungen. Heute, wo der Markt als fair gepreist bezeichnet werden kann, sollte der wichtigste Treiber aber das Wachstum der Unternehmenserträge sein. Da die US-Wirtschaft derzeit aber mit einer nominalen Rate von nahezu vier Prozent pro Jahr wächst, sollte das die Unternehmensgewinne unterstützen.

Trotz Gegenwind wie dem niedrigen globalen Wachstum, dem starken Dollar und der zu erwartenden Zinserhöhung, sind wir für die US-Wirtschaft positiv eingestellt und glauben, dass es noch Raum für weiteres Wachstum bei amerikanischen Aktien gibt. Allerdings gehen wir davon aus, dass das Wachstum niedriger ausfallen wird als in den vergangenen Jahren – es dürfte eher im einstelligen Bereich liegen – und dass die Kursschwankungen höher sein werden.

Vor diesem Hintergrund glauben wir, dass ein ausgewogenes Long-Short-Portfolio, fokussiert auf die fundamentale Analyse, hilft, die Volatilität zu reduzieren und vor Marktkorrekturen zu schützen. Unsere Long-Short-Strategie ermöglicht es uns schließlich, Investmentgelegenheiten zu ergreifen, unabhängig davon, in welche Richtung sich die Märkte bewegen.

Welche Sektoren sind derzeit spannend?

Bezogen auf unser Anlageuniversum halten wir den Gesundheits- und den Energiesektor aktuell für am interessantesten, gefolgt vom Konsumbereich und Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT). Im Bereich Gesundheit sehen wir langfristig attraktive Chancen in den Untersektoren Dienstleistung und Therapie. Wir glauben, dass die stetige Verbesserung am Arbeitsmarkt in den USA und die verstärkte Nutzung und Profitabilität von Obamacare – das von Präsident Barack Obama eingeführte neue Krankenversicherungssystem – starken Rückenwind für Krankenhäuser und Serviceanbieter aus dem Gesundheitssektor bedeutet. Innerhalb des Bereichs Therapie sehen wir eine neue Wertschätzung für Forschung und Entwicklung und die Entwicklung neuer Medikamente, was bei ausgewählten Spezialpharmafirmen zu einer Ausweitung ihrer Bewertungen führen dürfte.

Im Bereich Energie sehen wir Chancen auf der Long- und der Shortseite. Die Entwicklung in diesem Sektor favorisiert nach wie vor die Explorations- und Produktionskonzerne mit „good rocks“, also guten Vermögenswerten und starken Bilanzkennzahlen. Diese Unternehmen sind in der Lage, ihre Marktposition im aktuellen Umfeld auszuweiten. Umgekehrt könnten einige der schwächeren Explorations- und Produktionsfirmen sowie Serviceunternehmen aus dieser Branche eine kurzfristige Chance für eine Short-Strategie sein, da ein Ölpreis von um die 50 Dollar je Barrel deren Geschäftsmodell in Frage stellt. Langfristig sollte dieses „Aussieben“ der schwächeren Wettbewerber aus dem Markt dann aber wieder attraktive Long-Gelegenheiten bieten, da der Ölpreis sich mittel- bis langfristig erholen wird.

Gleichzeitig stellt der niedrige Ölpreis auf mittlere Sicht Rückenwind für die Konsum- und die TMT-Branche dar. Es ist zwar schwer zu prognostizieren, wo der Verbraucher das durch den niedrigeren Ölpreis gesparte Geld ausgibt. Es gibt aber Hinweise, dass die Verbraucher dieses Geld eher ausgeben werden, anstatt es zu sparen. Unser Ausblick für TMT ist, dass das Wachstum dort eher durch den Verbraucher getrieben wird und weniger durch das Geschäft mit Business-Kunden. Ebenfalls profitieren sollte die Halbleiterindustrie, da mehr und mehr Geräte mit dem Internet verbunden werden und die Nachfrage danach zusammen mit dem Verbrauchervertrauen steigt.

Welche Argumente sprechen dafür, dass Ihr Fonds in Zukunft einen der vorderen Plätze in seiner Vergleichsgruppe belegen kann?

Dafür sehe ich mehrere Gründe: Wir managen diese Strategie bereits seit mehr als sieben Jahren sehr erfolgreich. Wir haben einen wiederholbaren Investmentprozess und talentierte Portfolio Manager. Unsere auf den US-Markt fokussierten Portfolio Manager sitzen in New York und haben jeweils mindestens 13 Jahre Investmenterfahrung mit US-Aktien. Und wir befinden uns derzeit schon unter den Top-Performern der amerikanischen Long-/Short-Equity-Strategien.

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