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Paypal-Konkurrenz Paydirekt Sparkassen-Chef nennt Bezahl-Fintech gescheitert

Paydirekt-App auf einem Smartphone: Die Frankfurter Betreiber des Online-Dienstes setzen nach eigenen Angaben unter anderem auf eine neue Zahlfunktion, mit der „mobiles Bezahlen so praktisch und bequem wird, wie das Smartphone“.
Paydirekt-App auf einem Smartphone: Die Frankfurter Betreiber des Online-Dienstes setzen nach eigenen Angaben unter anderem auf eine neue Zahlfunktion, mit der „mobiles Bezahlen so praktisch und bequem wird, wie das Smartphone“. | Foto: paydirekt
Georg Fahrenschon, DSGV

„Paydirekt ist bisher kein Erfolg, wir müssen bitteres Lehrgeld zahlen“, zitiert die Börsen-Zeitung aktuell Georg Fahrenschon, Präsident des Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Der Dachverband der Sparkassen-Finanzgruppe hatte den digitalen Bezahldienst vor rund drei Jahren unter Beteiligung von 40 Banken gestartet.

Der Markteintritt des deutschen Gemeinschaftsprojekts kam damit relativ spät. Der 1998 gegründete US-Konkurrent Paypal war bis Mitte 2015 eine Tochtergesellschaft der Auktionsplattform Ebay und verzeichnete damals in Deutschland bereits die Konten von 16 Millionen seiner weltweit knapp 200 Millionen aktiven Kontoinhaber.

Paydirekt hingegen verfügt derzeit über rund 1,3 Millionen registrierte Kunden und mehr als 8.300 Online-Shops, die das Zahlverfahren anbieten. Zum Vergleich: Der weltweit führende Online-Bezahldienst Paypal kommt aktuell auf 18,9 Millionen aktive Nutzer in Deutschland, die weltweit bei 15 Millionen Händlern zahlen können.

Umbau von Paydirekt

„Wir glaubten, Zahlungsverkehr traditionell zu beherrschen“, zitiert die Börsen-Zeitung Fahrenschon weiter. „Jetzt haben wir gelernt: Dieses Geschäftsmodell funktioniert anders, als wir bisher vermutet haben.“ Das gemeinsame Online-Bezahlverfahren der deutschen Banken und Sparkassen stehe daher jetzt vor einem Umbau.

Wie das erneuerte Produkt konkret aussehen soll, erklärte Fahrenschon zwar nicht. Klar sei aber, dass ein Verzicht auf ein eigenes Zahlungssystem für den E-Commerce keine Alternative sei, wenn man künftig die Girokontoverbindung und die damit verbundenen Erträge halten wolle. Hierzu seien nun aber Investitionen notwendig.

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300 Millionen Euro

Über die Pläne, Paydirekt mit einer Finanzspritze von rund 300 Millionen Euro zu unterstützen, berichtete bereits Ende Oktober der Hamburger Branchendienst Finanz-Szene.de. Demnach sei der DSGV bereit, bis zu 100 Millionen Euro in den deutschen Paypal-Konkurrenten zu investieren.

Eine Voraussetzung für die Investition in neunstelliger Euro-Höhe sei, dass neben dem Dachverband der regionalen Sparkassen- und Giroverbände und Landesbanken mit rund 560 Unternehmen sowohl die deutschen Privatbanken als auch die genossenschaftlichen Institute jeweils 100 Millionen Euro in das Projekt einbringen.

„Ohne einen markanten finanziellen Schub dürfte Paydirekt auf Jahre hinaus keine kritische Größe erreichen“, zitiert die Süddeutsche Zeitung einen „Manager aus dem Sparkassen-Lager“ mit Verweis auf das beinahe 1 Milliarde US-Dollar umfassende globale Marketingbudget bei Paypal: „Mit ein paar Millionen ist es da nicht getan.“

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