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Aktualisiert am 06.06.2018 - 10:19 Uhrin FondsLesedauer: 2 Minuten

Peacock European Alpha Builder So funktioniert der marktneutrale Aktienansatz von Marc Siebel

Marc Siebel managt den Peacock European Alpha Builder.
Marc Siebel managt den Peacock European Alpha Builder. | Foto: Peacock Capital

Rocket Internet? Nein, danke. Das Beteiligungsunternehmen der Samwer-Brüder ist nichts für Marc Siebel. Der Manager des Long-short-Aktienfonds Peacock European Alpha Builder sieht bei den Berlinern kein nachhaltiges Geschäftsmodell. Die Konkurrenz sei zudem groß, kaum Gewinn vorhanden und die Transparenz mangelhaft. Die Aktie wurde von Siebel aus dem Anlageuniversum von rund 4.000 europäischen Nebenwerten gefiltert, aber nicht aussortiert.

Denn um ein marktneutrales Aktienportfolio zu konstruieren, benötigt Siebel Titel, bei denen er von Kursverlusten ausgeht und die er dann shortet. Rocket Internet ist so ein Fall. Insgesamt gilt für ihn: Wichtig sind die Story eines Geschäftsmodells und die Bewertung des zugehörigen Unternehmens. Gleichzeitig sollen die Firmen sich durch Innovationsvorsprung oder Marktführerschaft vom Wettbewerb abheben.

Im Einkauf liegt der Gewinn

Ganz im Sinn der alten Kaufmannsweisheit „Im Einkauf liegt der Gewinn“ sucht Siebel nach Aktien mit deutliche Bewertungsabschlag von gerne 50 Prozent. Aber: „Günstig oder teuer ist nicht an einer Kennzahl wie dem Kurs-Buchwert-Verhältnis abzulesen. Das Geschäftsmodell muss hinterfragt werden. Ist es nachhaltig und wächst es strukturell, also konjunkturunabhängig?“

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Um sich bei der Größe des Anlageuniversums nicht zu verheben, bedient sich Siebel eines hauseigenen quantitativen Filters. Aus 4.000 Titeln werden so 500. Der Rest läuft über Fundamentalanalyse und viele Unternehmensgespräche.

Herauskommen kann ein Unternehmen wie Kvaerner. 2014 entsprach der Börsenwert des norwegischen Konstrukteurs von Ölplattformen dessen Cash-Bestand. Mehr Value-Investing geht nicht, Siebel schlug zu. „Die Ölbranche brach 2015 weg, Kvaerner jedoch wurde schnell restrukturiert, war ohnehin schuldenfrei und profitierte wenig später vom größten Ölfund in Norwegens Geschichte“, erzählt Siebel. Seitdem hat sich der Aktienkurs verdreifacht.

Nettoaktienquote unter 30%

Kvaerner ist ein typisches Beispiel dafür, dass der Aktienmarkt oder ein Sektor Siebel nicht interessieren. Der Wert und der Preis einer Firma sind stattdessen maßgeblich. Aus Long- und Short-Seite baut er ein weitgehend marktneutrales Portfolio. Verrechnet man die Seiten, erhält man eine Nettoaktienquote von derzeit 20 Prozent. Stets unter 30 zu sein, sei das Ziel.

Andere Long-short-Aktienfonds haben eine Quote von 50 Prozent oder mehr, sind zwar nicht Long-only, aber auch nicht annähernd marktneutral. Herausgekommen ist beim Peacock European Alpha Builder ein asymmetrisches Investmentprofil. Anleger erhalten auf längere Sicht eine aktienähnliche Rendite von 6 bis 8 Prozent, aber nur ein Viertel des maximalen Verlusts von Aktieninvestments.

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