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Peter E. Huber erklärt „Aktien sind heute krass unterbewertet“

Peter E. Huber, Vorstand des Vermögensverwalters Starcapital.
Peter E. Huber, Vorstand des Vermögensverwalters Starcapital.
Peter E. Huber, Fondsmanager und Vorstand des unabhängigen Vermögensverwalters Starcapital, spricht im aktuellen Marktkommentar Starinvest aus, was alle bewegt: „An den Börsen ist die Unsicherheit derzeit mit Händen zu greifen.“ Einige Marktbeobachter sähen nach einer über siebenjährigen Aufwärtsphase ein Ende der längsten Hausse seit dem zweiten Weltkrieg, andere wiederum hielten Aktien für mittlerweile viel zu hoch bewertet angesichts der stagnierenden bis fallenden Unternehmensgewinne und des schwachen Wachstums der Weltwirtschaft.

Die pessimistische Stimmung spiegelt sich auch in den Einschätzungen der Banken wider: Bank of America/Merill Lynch sagt einen Sturz um 15 Prozent voraus, Societé Générale sieht den Dax unter 3.000 Punkte fallen und Blackrock stuft Aktien auf neutral herunter.

Aktuelle Aktienkurse enthielten nicht nur alle aktuell öffentlich verfügbaren Informationen, sondern auch die Erwartungen der Marktteilnehmer. „Auf kurze bis mittlere Sicht sind Aktienkurse nicht prognostizierbar, weil deren weiterer Verlauf von Ereignissen abhängt, die heute noch nicht bekannt sind“, fasst Huber die aktuelle Lage zusammen. Eine erste Beurteilung der Situation biete sich durch historische Vergleichsmuster an: Welches Umfeld regte zum Kauf an, in welchem hätte man besser nicht gekauft?

Europäische Aktien neutral bewertet

Zur Berechnung eines Bewertungsindikators verweist der Fondsmanager auf den Mittelwert aus Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Cash-Flow-Verhältnis und Kurs-Buchwert-Verhältnis sowie dem Kehrwert der Dividendenrendite. Das Ergebnis zeigt, dass derzeit amerikanische Aktien sehr hoch, europäische neutral und asiatische Aktien relativ niedrig bewertet sind.

„Richtig preiswert erscheinen Aktien derzeit, wenn man berücksichtigt, dass sich der faire Wert von Dividendenpapieren aus der Summe der abdiskontierten künftigen Unternehmensgewinne ergibt“, so Huber. Auf die hohe Staatsverschuldung antworten die Notenbanken mit Null- beziehungsweise Negativzinspolitik und ermöglichen damit das Aufschieben von Staatskonkursen. Für den erfahrenen Fondsmanager Huber ergibt sich aus dem langfristigen Niedrigzins ein Argument, dass „Aktien heute krass unterbewertet“ sind und damit ein enormes Kurspotential bieten.

Welche Faktoren müssen Anleger in ihrer Entscheidungsfindung bedenken? Neben der reinen Bewertung von Aktien spielen die Politik der Notenbanken und der Faktor „Behavioral Finance“ eine große Rolle. Anleger-Euphorie und maximale Investition in Aktien geben dem Antizykliker Huber Grund zur Vorsicht. Seine Empfehlung: „Derzeit bietet es sich an, vor allem stärkere Kursrückgänge zum weiteren Aufbau von Aktienpositionen zu nutzen. Dies entspricht auch unserer Aktienstrategie.“

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