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Peter E. Huber: „Im Jahr 2024 steht der Dax bei zirka 19.000 Punkten“

Peter E. Huber
Peter E. Huber
Aktien gehören zu den attraktivsten langfristigen Anlagen

Aktien seien „ungeliebte Kellerkinder“, erklärt Huber und zitiert eine Studie, demnach Aktien in bestimmten Altersgruppen an Unbeliebtheit nur noch von Rauschgift übertroffen werden. „Nach den schlechten Erfahrungen der letzten zehn Jahre gelten Aktien als Risikopapiere, die man unbedingt meiden muss“, so der Fondsmanager. Die Zahl der Aktionäre sinke permanent und der globale Stimmungsindikator State Street Confidence-Index befinde sich in der Nähe eines Zehn-Jahres-Tiefs.

Für Huber ist es also höchste Zeit, um in diese Anlageklasse einzusteigen. Denn Aktien muss man kaufen, wenn sie keiner haben will, weil die Erwartungen der Anleger negativ und die Bewertungen dementsprechend günstig seien. „Nach dem FED-Modell, das sowohl die Aktienmarktbewertung wie auch das Zinsniveau berücksichtigt, sind Aktien im Gegensatz zum Jahr 2000, als die Anleger hoch investiert waren, derzeit sehr niedrig bewertet“, sagt Huber. Dies werde durch andere fundamentale Kennzahlen, wie zum Beispiel dem globalen Kurs/Buchwert-Verhältnis, bestätigt.

Die fundamentalen Bewertungsmodelle von Starcapital haben für den deutschen Aktienmarkt bis zum Jahr 2024 einen durchschnittlichen jährlichen Kursanstieg von 5 bis 6 Prozent ergeben. „Rechnet man noch eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,5 Prozent ein, steht der Dax im Jahr 2024 bei zirka 19.000 Punkten“, so der Experte. Aktien gehören für ihn damit aktuell zu den attraktivsten langfristigen Anlagen überhaupt.

Silber: Nachfrage übersteigt die geförderte Menge um rund 30 Prozent

Bei Rohstoffen setzt der Fondsmanager auf Silber. „Silber ist sowohl ein Edelmetall als auch ein wichtiges, schwer substituierbares Industriemetall“, sagt Huber. Es besitze die beste elektrische und thermische Leitfähigkeit aller Metalle. Die aus Zukunftstechnologien resultierende Silbernachfrage werde gemäß einer Studie der Bundesregierung von 26 Prozent der Jahresproduktion in 2006 auf 78 Prozent im Jahr 2030 steigen. Im Gegensatz zu Gold wird Silber zudem verbraucht. „Man schätzt, dass rund 70 Prozent des geförderten Silbers bereits verbraucht wurden – die Reserven werden knapp.“ Die jährliche Nachfrage übersteige die geförderte Menge jetzt schon um rund 30 Prozent.

Gold zahlt keine Zinsen

Gold hingegen ist laut Huber kein Rohstoff, sondern eine Währung. Und zwar eine ziemlich gute, denn damit konnte man seine Kaufkraft über die Jahrtausende erhalten. Der Goldpreis werde also weiter steigen, je mehr die Papierwährungen wie Euro, Dollar, Pfund und Yen über die Notenpressen inflationiert werden, prognostiziert Huber. Einen Mehrwert schaffe Gold aber nicht, schließlich könne das Edelmetall weder Zinsen zahlen noch einen Ertrag erwirtschaften.

Bundeswertpapiere werden um 10 bis 20 Prozent einbrechen

Besonders pessimistisch ist Huber gegenüber Rentenpapieren – insbesondere den Staatsanleihen – eingestellt. Denn diese Wertpapiere bringen laut Huber kaum noch Rendite, weil fast alle sich in diesem Bereich positionieren. So haben Versicherungen inzwischen über 80 Prozent ihres Vermögens in festverzinslichen Wertpapieren angelegt.

Und Banken kaufen nach Ansicht des Starcapital-Managers lieber zehnjährige Bundesanleihen, als dass sie Kredite an Mittelständler vergeben. „Das Ganze läuft auf ein riesiges Ponzi-System hinaus: Der überschuldete Staat wird genau so lange seine Anleihen bedienen, als er gleichzeitig von den Anlegern mehr neues Geld aufnehmen kann“, erklärt Huber und warnt vor Kurseinbrüchen von 10 bis 20 Prozent bei Bundeswertpapieren.

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