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Peter E. Huber „Krisen als neue Normalität im Jahr 2017“

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Einseitige Positionierung der Anleger

Drittens und letztens sieht Peter E. Huber eine einseitige Positionierung der Anleger. Die Risikoaversion der Investoren habe extreme Ausmaße angenommen. Die vermeintlich sicheren Anlagen Anleihen und Immobilien seien durch die Geldflut der Zentralbanken gestützt worden.

Aus Erfahrung weiß Peter E. Huber, dass in einem solchen Umfeld meistens die als risikoreich eingestuften Anlagen wie Aktien vor einer besonders guten Wertentwicklung stehen: „Im Jahr 2000 war die Situation genau umgekehrt. In der Endphase des Neuen Marktes war die Risikobereitschaft enorm. Da war es sinnvoll, der Sicherheit höchste Priorität einzuräumen.“

Herausforderungen im Bereich Renten

Durch diese Rahmenbedingungen sieht das Fondsmanagement der Oberurseler Starcapital Herausforderungen im Bereich Renten und Chancen im Aktienmarkt. Durch Leerverkäufe am Terminmarkt oder durch den Erwerb von Short-ETFs auf Renten könne man auch bei steigenden Zinsen Gewinne mit Anleihen erzielen, so Huber. Diese Instrumente setzt die Starcapital auch aktiv in einem überschaubaren Rahmen ein.

Zudem haben die Vermögensverwalter das Zinsänderungsrisiko durch eine Verkürzung der Laufzeiten und den Aufbau von Barreserven stark gesenkt. Insgesamt würde das Umfeld im Rentenmanagement aber deutlich anspruchsvoller. „Wir sehen uns als Spezialisten für raue Fahrwasser und sind deshalb gegenüber Mitbewerbern gut positioniert. Erst wenn die Ebbe kommt, sieht man schließlich, wer ohne Badehose schwimmt“, unterstreicht Huber seine Position.

Grafik: Kapitalmarktausblick der Starcapital AG

Große Chancen sieht Starcapital in den Aktienmärkten. Seine Prognose: „Ausgehend von den USA werden umfangreiche Fiskalprogramme die Konjunktur stimulieren. Nach einem globalen Rückgang der Unternehmensgewinne in den letzten zwei Jahren dürften diese wieder deutlicher ansteigen. Krisen als neue Normalität werden aber dafür sorgen, dass der positive Börsentrend immer wieder durch heftige Kursschwankungen unterbrochen wird“.

Kursrückschläge will der Fondsmanager daher auch in Zukunft zum Aktienerwerb nutzen. Huber erwartet steigende Börsen, denn „steigende Unternehmensgewinne, eine weiter eher expansive Notenbankpolitik und die starke Risikoaversion der Anleger stellen ein ideales Umfeld dar. Wir erhalten Rückenwind auch deshalb, weil der Value-Ansatz vor einem Comeback steht“.

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