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Aktualisiert am 17.04.2018 - 11:21 Uhrin ZielgruppenLesedauer: 5 Minuten

Peter E. Huber US-Zwillingsdefizit bedroht „Zombie-Unternehmen“

Peter E. Huber: Der Vorstand und Chef-Portfoliomanager des Oberurseler Vermögensverwalters Starcapital aus der Bellevue Group warnt Anleger vor der „Zins- und Schuldenfalle“.
Peter E. Huber: Der Vorstand und Chef-Portfoliomanager des Oberurseler Vermögensverwalters Starcapital aus der Bellevue Group warnt Anleger vor der „Zins- und Schuldenfalle“. | Foto: StarCapital AG

Vor zehn Jahren, im Herbst 2008, kam es zu einer verheerenden Finanzkrise, die das Bankensystem an den Abgrund führte und die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession stürzte. Auslöser war das Platzen der amerikanischen Immobilienblase, verursacht durch zu viele faule Kredite (Subprime).

Diese Krise wurde durch ein beherztes Eingreifen der internationalen Notenbanken eingedämmt, die die Märkte mit Liquidität fluteten und die Zinsen gegen null drückten. Den Regierungen wurde so Zeit gekauft, um durch einschneidende Reformen ihre Schuldenprobleme zu lösen und ihr Finanzsystem zu sanieren.

Schuldenexzess weiter angefacht

Diese Zeit wurde nicht genutzt. Im Gegenteil, die niedrigen Zinsen führten dazu, den Schuldenexzess noch weiter anzufachen. Vor allem die Staatsverschuldung hat sich weltweit in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt. Begünstigt wurde dies dadurch, dass die großen Notenbanken mehr oderweniger offen dazu übergegangen sind, Staatsfinanzierung zu betreiben.

So hat etwa die japanische Zentralbank innerhalb weniger Jahre 40 Prozent der gesamten Staatsschulden von Nippon aufgekauft. Noch nie war die Verschuldung in Friedenszeit größer als heute – absolut sowieso, doch auch im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt. Bei der Unternehmensverschuldung sieht es nicht viel besser aus.

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Schuldendynamik ist ungebrochen

Schulden nach Sektoren in Billionen Dollar

Quelle: IIF Daten per Q3 2017; FAZ, 05.01.2018 Grafik: StarCapital Aktiengesellschaft

Dies wäre alles kein Problem, wenn sich die Phase rekordtiefer Zinsen nicht ihrem Ende zuneigen würde. So hat die amerikanische Notenbank inzwischen bereits mehrfach ihre Geldmarktsätze erhöht und weitere Zinsschritte angekündigt.

Außerdem hat sie damit begonnen, dem Markt Liquidität zu entziehen, indem sie einen Teil der auslaufenden Staatsanleihen nicht mehr durch neue Käufe ersetzt. Dies ist brandgefährlich, denn die Zentralbanken sitzen in der Zinsfalle!

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