Peter E. Huber US-Zwillingsdefizit bedroht „Zombie-Unternehmen“
Vor zehn Jahren, im Herbst 2008, kam es zu einer verheerenden Finanzkrise, die das Bankensystem an den Abgrund führte und die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession stürzte. Auslöser war das Platzen der amerikanischen Immobilienblase, verursacht durch zu viele faule Kredite (Subprime).
Diese Krise wurde durch ein beherztes Eingreifen der internationalen Notenbanken eingedämmt, die die Märkte mit Liquidität fluteten und die Zinsen gegen null drückten. Den Regierungen wurde so Zeit gekauft, um durch einschneidende Reformen ihre Schuldenprobleme zu lösen und ihr Finanzsystem zu sanieren.
Schuldenexzess weiter angefacht
Diese Zeit wurde nicht genutzt. Im Gegenteil, die niedrigen Zinsen führten dazu, den Schuldenexzess noch weiter anzufachen. Vor allem die Staatsverschuldung hat sich weltweit in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt. Begünstigt wurde dies dadurch, dass die großen Notenbanken mehr oderweniger offen dazu übergegangen sind, Staatsfinanzierung zu betreiben.
So hat etwa die japanische Zentralbank innerhalb weniger Jahre 40 Prozent der gesamten Staatsschulden von Nippon aufgekauft. Noch nie war die Verschuldung in Friedenszeit größer als heute – absolut sowieso, doch auch im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt. Bei der Unternehmensverschuldung sieht es nicht viel besser aus.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Schuldendynamik ist ungebrochen
Schulden nach Sektoren in Billionen Dollar
Dies wäre alles kein Problem, wenn sich die Phase rekordtiefer Zinsen nicht ihrem Ende zuneigen würde. So hat die amerikanische Notenbank inzwischen bereits mehrfach ihre Geldmarktsätze erhöht und weitere Zinsschritte angekündigt.
Außerdem hat sie damit begonnen, dem Markt Liquidität zu entziehen, indem sie einen Teil der auslaufenden Staatsanleihen nicht mehr durch neue Käufe ersetzt. Dies ist brandgefährlich, denn die Zentralbanken sitzen in der Zinsfalle!