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Philip Haworth, Kames Capital „Der Brexit bringt neue Chancen für Anleger“

Philip Haworth, Deputy Head of Equities bei Kames Capital: „Am britischen Aktienmarkt wird es noch Turbulenzen geben.“
Philip Haworth, Deputy Head of Equities bei Kames Capital: „Am britischen Aktienmarkt wird es noch Turbulenzen geben.“ | Foto: Kames Capital

Nach dem anfänglichen Schock über den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union („Brexit“) im Zuge des Referendums vor zwei Jahren haben sich britische Aktien erholt. Aktuell tendieren an der Börse in London gelistete Titel zwar auf breiter Front fester, hinken den globalen Aktienmärkten jedoch hinterher.

Die Unsicherheit darüber, welche Zugeständnisse Großbritannien seinen Partnern bei den Verhandlungen über den EU-Austritt im kommenden Jahr abringen kann, trübt nach wie vor die Stimmung. Parallel erwirtschaften britische Gesellschaften solide Ergebnisse. Vor allem stark steigende Erträge dürften in diesem Jahr zu einem zweistelligen Wachstum des Gewinns je Aktie führen. Großbritannien bietet Anlegern nach wie vor zahlreiche Anlagechancen.

Solange der Ausgang der Brexit-Verhandlungen unklar ist lässt sich kaum vorhersagen, welche Wirtschaftsbereiche am meisten betroffen werden. Vermutlich werden aber die multinationalen Konzerne den Übergang am besten bewältigen, ohne ihre Geschäftsmodelle radikal überdenken zu müssen. Die Aussichten für große Unternehmen werden in den kommenden Monaten jedoch aller Voraussicht nach auch an die Wertentwicklung der globalen Aktienmärkte gebunden sein.

Brexit schadet kleinen Unternehmen

Die Aussichten für kleine Unternehmen, deren Aktien nach dem Brexit-Referendum bereits ins Rutschen gerieten, sind angesichts des fragilen Verbrauchervertrauens und der verhaltenen Wachstumsprognosen trübe.

Airbus warnte vergangene Woche, dass es im Falle eines harten Brexits möglicherweise seine Präsenz in Großbritannien überdenken werde – eine alarmierende Meldung für die rund 4.000 Zulieferer des Luftfahrtriesen. Vorausgegangen war kürzlich die Warnung des Präsidenten der irischen Zentralbank, dass „einige Sektoren im verarbeitenden Gewerbe in Großbritannien möglicherweise untergehen werden“, falls die Briten die europäische Zollunion verlassen.

Gleichwohl bieten kleine Unternehmen aus Großbritannien langfristig interessante Anlagemöglichkeiten, denn Veränderungen gehen immer auch mit Chancen einher. Wenn europäische Unternehmen weniger Geschäfte in Großbritannien zu tätigen, könnten Lücken für auf den Binnenmarkt fokussierte Unternehmen entstehen. Firmen die Trends erkennen und flexibel darauf reagieren zählen zu den potenziellen Gewinnern.

Bis Klarheit über den Austritt Großbritanniens aus der EU herrscht, wird es voraussichtlich noch einige Turbulenzen am britischen Aktienmarkt geben. So oder so wird Großbritannien auch nach seinem EU-Austritt eine große Volkswirtschaft bleiben. Grobe Verallgemeinerungen über die Aussichten bestimmter Branchen gehen möglicherweise am Kern der Sache vorbei. Um solide Firmen zu entdecken müssen Anleger vielmehr in der Lage sein, über die aktuellen Turbulenzen hinwegzusehen.

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