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Philipp van Hove: „Es gibt keine eierlegende Wollmilchsau“

Fondsmanager Philipp van Hove
Fondsmanager Philipp van Hove
DAS INVESTMENT.com: Was ist die Idee Ihres quantitativen Aktienfonds Hansasmart Select E?

Philipp van Hove: Bei unserem Fonds steht das Risiko von Aktieninvestments im Mittelpunkt. Ziel ist es, ein Aktienportfolio mit möglichst geringem Verlustrisiko zusammenzustellen. Gleichzeitig sind wir von der Outperformance der Asset-Klasse Aktien überzeugt. Wenn Anleger bisher Aktien verschmäht haben, weil sie das erhöhte Risiko scheuen und Garantiefonds ihnen zu teuer waren, könnte sie unser Angebot interessieren.

DAS INVESTMENT.com: Ihren Fonds gibt es erst seit Oktober vergangenen Jahres. Wie versuchen Sie Anleger trotz der relativ kurzen Performance-Historie von ihrem Fonds zu überzeugen?

Van Hove: Es stimmt, den Erfolg oder die Qualität eines Fonds belegt man am besten mit einer guten Wertentwicklung in der Vergangenheit. Da der Hansasmart Select E recht jung ist, steht uns diese Möglichkeit noch nicht zur Verfügung. Wir haben aber bei der Entwicklung des Modells einen sogenannten Backtest über 10 Jahre durchgeführt. Er zeigt, wie der Fonds in den vergangenen Jahren abgeschnitten hätte.

DAS INVESTMENT.com: Konkret?

Van Hove: Durch den Backtest wissen wir, dass unser Modell das Risiko um zirka 50 Prozent, bezogen auf einen vergleichbaren europäischen Aktienindex, verringert. Außerdem setzen wir das Aktienkonzept bereits seit Anfang 2010 in einem Spezialfonds für einen Versicherer um. Wir haben also schon länger Erfahrung mit dem Modell als es zunächst erscheinen mag.

DAS INVESTMENT.com: Das Mantra „Ohne Risiko, kein Gewinn“ gilt aber auch bei Ihnen?

Van Hove: Natürlich bestehen auch bei einem Investment in unseren Fonds Risiken, wir versuchen diese aber so gering wie möglich zu halten. Die eierlegende Wollmichsau, bestehend aus hoher Rendite ganz ohne Risiko, gibt es nicht.

In besonders starken Marktphasen wird der Fonds vermutlich etwas hinter den europäischen Aktienindizes zurück bleiben. Dafür erwarten wir deutlich geringere Verluste in schwächeren Phasen. Im turbulenten Jahr 2011 haben wir mit dem Konzept beispielsweise nur rund 1,5 Prozent verloren, während vergleichbare europäische Aktienindizes mehr als 15 Prozent verloren haben. Und das bei einer permanenten Vollinvestition in Aktien.

Im Ergebnis konnten wir unseren Anlegern an der Wertentwicklung der Aktien nach oben teilhaben lassen und hatten gleichzeitig einen Puffer bei Rückschlägen.

DAS INVESTMENT.com: Und wie machen Sie das?

Van Hove: Anlageuniversum sind die europäischen Großunternehmen aus dem Euro Stoxx. Mit unserem mathematischen Modell betrachten wir die Risiken jeder Einzelaktie und ihre Korrelation zueinander. Damit erfassen wir die Wechselbeziehungen der Kursentwicklungen zweier Aktien.

Anhand dessen können wir dann das Portfolio des Fonds in Bezug auf das Risiko zusammenstellen. Um Klumpenrisiken zu vermeiden, gewichten wir keine Einzelpositionen mit mehr als 5 Prozent.

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