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Philipp Vorndran zum Börsen-Fehlstart Herr Vorndran, wie können Investoren 2016 gute Anlageergebnisse erzielen?

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Was sind die wichtigsten Ursachen für die Dax-Schwäche?

Philipp Vorndran: „Im Grunde ist China das große Thema. Dessen Bruttoinlandsprodukt ist mit 11 Billionen US-Dollar inzwischen gut dreimal so groß wie das deutsche und hat mittlerweile 60 Prozent des US-Niveaus erreicht. Wenn die chinesische Wirtschaft um 6 Prozent wächst, macht das umgerechnet rund 660 Milliarden Dollar aus.

Um einen ähnlichen Wachstumsbeitrag zu erzielen, müsste die US-Wirtschaft um 3,7 Prozent und die Eurozone um 5,5 Prozent zulegen. Insofern ist es nicht übertrieben zu behaupten, dass Wohl und Wehe der Weltwirtschaft in hohem Maße von der Wirtschaftsdynamik in China abhängen.

„Wachstumsschwerpunkte werden sich verschieben“

Das zuletzt häufig diskutierte Risiko, Chinas Wirtschaft könnte kollabieren und die Welt mit in den Abgrund reißen, erscheint uns übertrieben. Auch wenn die fetten Jahre vorbei sind, ist das langfristige Wachstumspotenzial des Landes höher als das der traditionellen Industrieländer.

Die Wachstumsschwerpunkte werden sich jedoch verschieben – von traditionellen, stagnierenden Industriesektoren hin zu stark wachsenden Dienstleistungsbereichen. In China wird deshalb auch von einer Wirtschaft der zwei Geschwindigkeiten gesprochen. Sie muss und wird ressourcenschonender sein; der Hunger nach Rohstoffen wird nachlassen, sehr zum Leidwesen der großen Rohstoffexportländer.“

Seite 3: Werden die bisherigen Dax-Prognosen infrage gestellt?
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