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Pictet-Water Fracking: Jeder Tropfen zählt

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Ziel: Rückflusswasser, das zurückfließt

Die Aufbereitung des Fracking-Abwassers ist keine einfache Aufgabe. Das Wasser, das aus den Bohrlöchern austritt, ist mit seinem Originalzustand nicht vergleichbar. Es handelt sich um ein toxisches Gemisch aus chemischer und radioaktiver Materie – eine Mischung aus Fracking-Flüssigkeit und den natürlich vorkommenden Stoffen, die sich aus dem unterirdischen Gestein lösen.

Bis vor kurzem haben die Betreiber der Förderanlagen das Rückflusswasser nur ungern aufbereitet und wiederverwendet, da sie einen Anstieg der Betriebskosten und eine Einschränkung der Produktion befürchteten. Unter steigendem Druck von Umweltschützern und Aufsichtsbehörden haben die Schieferunternehmen jedoch inzwischen damit begonnen, Wasserrecyclingtechnologien in ihre Produktionsverfahren zu integrieren.

Hindernisse müssen beseitigt werden

Von den bestehenden Wasseraufbereitungsmöglichkeiten wurde bis jetzt nur zögerlich Gebrauch gemacht. Ein Grund sind die Kosten. Diese spielten jedoch in den letzten Jahren immer weniger eine Rolle. Wie Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats erläutern, gibt es zwei viel größere Hindernisse.

Verbrauch der Anlagen: Wasserverbrauch pro US-Förderanlage für Schiefergas und -öl, in Millionen Gallonen pro Jahr

                                                                                                      Quelle: Ceres

Das erste ist kommerzieller Natur. Die Zusammensetzung der Frackingfluide wird von den Betreibern der Förderanlagen als strenges Geheimnis gehütet, da durch die richtige Zusammensetzung ihrer Meinung nach die Produktivität der Förderanlagen gesteigert werden kann. Für Wasseraufbereitungsunternehmen ist es problematisch, diese Zusammensetzung nicht zu kennen, da dies die effiziente Aufbereitung des Flowback erschwert.

Techniken, die für eine Art von chemischen Kontaminanten gut funktionieren, können bei der Behandlung anderer völlig nutzlos sein. Im schlimmsten Fall kann eine nicht passende Methode zu einer noch stärkeren Verunreinigung der Flüssigkeit führen.

Das zweite Hindernis für den Gebrauch von Wasseraufbereitungsmöglichkeiten ist geologischer Natur. Beim Fracking entweichen toxische Verbindungen aus dem Schiefergestein ins Wasser. Das stört die Wasseraufbereitungsunternehmen normalerweise nicht weiter, da sie bereits über die Technologien verfügen, um solche Verunreinigungen zu entfernen.

Das Problem besteht vielmehr darin, dass Schiefergestein-Lagerstätten sich in ihrer chemischen Zusammensetzung stark voneinander unterscheiden – keine Formation gleicht der anderen. Die Aufbereitung dem jeweiligen Flowback anzupassen wird so zu einer komplexen Aufgabe, die umfassende technische Analysen voraussetzt, bevor mit dem Recycling begonnen werden kann.

Ein Mitglied des Beirats drückt es so aus: „Man kann das Wasser nicht einfach durch ein Massenspektrometer laufen lassen und eine Analyse erstellen. Man muss nach spezifischen Kontaminanten suchen und dann das beste Vorgehen festlegen. Das nimmt viel Zeit in Anspruch.“