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Pictet-Water Wasser gegen den Rendite-Durst

Als 16-Jähriger war Boyan Slat zum Tauchen in Griechenland. Verblüfft stellte der Niederländer fest, dass er mehr Plastikmüll sah als Fische. Seitdem ließ ihn die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastik nicht mehr los. Mit 18 Jahren rief er 2013 das Projekt The Ocean Cleanup ins Leben. Fünf Billionen Plastikteilchen oder insgesamt rund 150 Millionen Tonnen Plastik schwimmen Schätzungen zufolge in den Ozeanen. Sie bringen das Meeresleben durcheinander und schleusen Schadstoffe wie PCB und DDT in die Nahrungskette ein, die auch auf unserem Teller landen können.

Nördlicher Pazifik ist ein Plastikmeer

Mit seinem Projekt will Slat zur Reinigung der Meere beitragen. Den Einsatz von Schiffen, die mit Netzen auf Mülljagd gehen, hält er für zu aufwändig. Er will vielmehr die natürliche Strömung der Meere nutzen und auf das Plastik warten. Dazu sollen ein bis zwei Kilometer lange, auf dem Wasser schwimmende Röhren V-förmig gespannt werden, an denen sich der Müll sammelt. Sein Zielgebiet ist der nördliche Pazifik, dort soll sich rund ein Drittel des gesamten Plastikmülls der Weltmeere befinden. Um einen besseren Eindruck von dem Grad der Verschmutzung zu bekommen, hatte Slat 30 Boote und ein Flugzeug, die Ocean Force One, im Einsatz, um das Plastikaufkommen im Gebiet zwischen San Francisco und Hawaii zu untersuchen. „Auf unserem ersten Flug haben wir innerhalb von zwei Stunden mehr als 1000 große Teile gesehen, das war zehnmal mehr als wir erwartet hatten”, so Slat.

Heute ist Slat 22 Jahre alt und ein Prototyp seiner Methode wurde im vergangenen Jahr in der Nordsee getestet. „Wir hoffen, dass wir noch in diesem Jahr die erste Pilotanlage im Wasser haben, und 2020 mit der Reinigung des Pazifiks beginnen können“, so Slat. Finanziert hat er sein Projekt zunächst über Crowdfunding. Mittlerweile hat er auch den niederländischen Staat und erste kommerzielle Investoren ins Boot geholt – und ist ständig auf der Suche nach neuem Kapital: „Große Probleme erfordern große Lösungen. Es wird Hunderte Millionen Dollar kosten, die Ozeane zu reinigen.“

Wasser ist lebensnotwendig und ein vielversprechendes Anlagethema

Nicht nur die Reinigung der Weltmeere, sondern auch andere Themen rund ums Wasser bieten interessante Investmentideen. Die zunehmende Wasserknappheit erfordert neue, effizientere Technologien und Nutzungen. Wie Sauerstoff ist Wasser lebensnotwendig und nicht ersetzbar. Zudem ist der Vorrat begrenzt, und die Nachfrage steigt mit der wachsenden Bevölkerung und dem zunehmenden Wohlstand weltweit. Zwar ist die Erde zu großen Flächen von Wasser bedeckt. Letztlich sind aber nur rund 0,25 Prozent des Wasservorkommens tatsächlich nutzbar. Denn nur bei drei Prozent handelt es sich um Süßwasser, davon ist der Großteil in Gletschern und Permafrostböden gefroren und ein weiterer Teil verschmutzt.

Rund 10 Prozent des Wasserbrauchs fällt auf die Kommunen, also auf den Eigenverbrauch der Menschen. Die Industrie nutzt rund 20 Prozent. Am durstigsten und auch besonders verschwenderisch ist die Landwirtschaft, die für rund 70 Prozent des Wasserverbrauchs verantwortlich ist. Alle drei Bereiche bieten eine Vielzahl von Investmentmöglichkeiten. Das reicht von intelligenten Bewässerungssystemen über Wasserrecycling bis hin zu neuartigen Wasserzählern. Auch die Kosten für die Wasserinfrastruktur, die Aufbereitung und Versorgung ist von den Staaten allein nicht mehr zu stemmen, private Gelder sind hier sehr gefragt.

Pictet gehört zu den Wasser-Pionieren

Pictet Asset Management hat das auf mehreren Megatrends beruhende Anlagethema Wasser schon sehr früh erkannt und zählt mit seinem im Jahr 2000 aufgelegten Aktienfonds Pictet-Water zu den Pionieren in dem Bereich. Die Fondsstrategie umfasst alle Bereiche der globalen Wasserbranche und hat einen besonderen Schwerpunkt auf Wasserversorgung, Wassertechnologie und Umweltdienstleistungen. Rund 870 börsennotierte Unternehmen haben die Pictet-Experten gefunden, die weltweit im Wasserbereich aktiv sind. Daraus werden die 50 bis 80 aussichtsreichsten Unternehmen ausgewählt – und im Pictet-Water Fund zu einem lukrativen Wassermix gebündelt, der seit Auflegung den MSCI World deutlich hinter sich gelassen hat.

Boyan Slat ist ein niederländischer Erfinder und Unternehmer, der sich auf Technologien spezialisiert hat, die Abfälle aus den Ozeanen entfernen. Er ist Gründer und CEO von The Ocean Cleanup.

Autor: Walter Liebe ist Investment-Stratege bei Pictet Asset Management.

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