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Pimcos langfristiger Marktausblick Mehr Bescheidenheit ist angesagt

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Europäische Anleihen: Hohe Renditen in europäischen Kernländern
Die Zinsen europäischer Anleihen sind auf sehr niedrige Niveaus gesunken. Ursache ist eine Kombination aus einem befürchteten zyklischen Deflationsrisiko und der Erwartung einer Verknappung durch die quantitative Lockerung der EZB. Auch die Sorge um die Stabilität der europäischen Währungsunion spielt eine Rolle. Ausgehend von unserer Prognose einer sanften und allmählichen Vermeidung von Deflation in der Eurozone sind die Renditen in den europäischen Kernländern langfristig hoch. Sie dürften aber kurzfristig unter Abwärtsdruck stehen. Grund hierfür sind unter anderem die Quantitative-Easing (QE)-Maßnahmen der EZB, das schwache Wachstum und die Gefahr einer politischen Fragmentierung.

Unternehmensanleihen angemessen bewertet
Die Marktbewertungen von Unternehmensanleihen werden durch solide Fundamentaldaten weiter gut unterstützt. Zwar sind Unternehmensanleihen weitgehend angemessen bewertet, aber nicht billig.

Aktien: Positive Performance erwartet
Unsere Zinserwartungen im Rahmen der Neuen Neutralität unterstützen einen relativ positiven Ausblick für Aktien. Aus historischer Sicht sind die Bewertungen aktuell zwar ausgereizt. Niedrige Diskontsätze, eine etwas anziehende, aber noch immer niedrige Inflation und ein ausgedehnter Konjunkturzyklus sprechen jedoch für eine positive Aktienmarktperformance. Ebenso wie bei den Unternehmensanleihen bieten die langfristigen Trends einen Rahmen für die Auswahl der Gewinner in den einzelnen Regionen und Sektoren. In den Schwellenländern sind für Anleger solche Länder attraktiv, deren Wachstumsprofile sich verbessern, die Wirtschaftsreformen durchführen und die Potenzial für eine Aktien-Outperformance zeigen.

Schwellenländer: Individuelle Analyse ausschlaggebend
In den Schwellenländern halten wir es ohnehin für wichtig, noch mehr Wert auf die Analyse der einzelnen Länder und das aktive Management zu legen. Im Vergleich zu den Märkten für festverzinsliche Anleihen in den Industrieländern bieten Schwellenländer in einer Reihe von Fällen trotz zyklischen Gegenwinds attraktive langfristige Bewertungen.

Rohstoffe: Superzyklus vorbei
Der Rohstoffsuperzyklus ist vorüber. Gleiches gilt unserer Meinung nach für die Korrektur, die aufgrund der Reaktion der Angebotsseite in den zurückliegenden Jahren stattgefunden hat. Die Rohstoffpreise dürften langfristig keine größeren Ausschläge aufweisen. Dennoch werden Rohstoffe weiter eine Rolle bei der Portfoliodiversifizierung und –absicherung spielen.

Währungen: Allmähliche Aufwertung des US-Dollars
Angesichts der kräftigen Kursbewegungen, die im vergangenen Jahr eingetreten sind – der US-Dollar legte auf handelsgewichteter Basis 15 Prozent zu – fallen die Erwartungen einer Aufwertung eher bescheiden aus. Wir erwarten eine weitere allmähliche Aufwertung des US-Dollars, zumal die Fed die erste große Zentralbank sein wird, die in der „Neuen Neutralität“ einen Straffungszyklus einleitet.

Alternative Anlagen bieten Rendite
Neben der Alpha-Generierung in aktiven Benchmark-Strategien dürften Absolute-Return-Strategien, einschließlich einer Reihe von alternativen Produkten, Möglichkeiten bieten, die Renditeerwartungen der „Neuen Normalität“ zu übertreffen. Private Kreditinstrumente dürften außerdem eine zunehmende Rolle für langfristig orientierte Anleger spielen, die identifizierbare Kredit- und Liquiditätsprämien erzielen wollen.

Wir erwarten außerdem weitere Phasen der Marktvolatilität, auf die die Anleger vorbereitet sein müssen. Diese bieten aber wiederum Chancen für aktive Manager, wenn die Volatilität Divergenzen zwischen Kursen und Fundamentaldaten hervorruft.

Zusammenfassung: Vorsichtig agieren

Zwar sagen wir eine Angleichung der potenziellen Wachstumsraten sowie längere Konjunkturzyklen als in der Vergangenheit vorher. Es ist dennoch Vorsicht angebracht. Niedrige Zinsen, erweiterte Zentralbankbilanzen und hohe Staatsschulden bieten den geldpolitischen Entscheidungsträgern nur begrenzt Spielraum für aggressive Reaktionen. Diese wären beispielsweise nötig, wenn der Konjunkturzyklus in eine Abwärtsbewegung eintritt oder Schocks das Anlegervertrauen erschüttern.

Die Bewertungen, die in allen Märkten fair und in einigen Fällen hoch erscheinen, unterstreichen, wie wichtig realistische Erwartungen an die Marktrenditen sind. Durch außerordentliche geldpolitische Maßnahmen der Notenbanken wurden künftige Renditen teilweise vorweggenommen. Diese sind nun in den Kursen berücksichtigt. Unter diesen Rahmenbedingungen wird das Alpha, das von aktiven Managern generiert wird, ein noch wichtigerer Teil der Gesamtrendite sein. Denn die zu erwartenden Renditen dürften in allen Anlageklassen deutlich unter den langfristigen Durchschnitten liegen. Anleger, die alle Chancen nutzen wollen und Wert auf Flexibilität legen, dürften im Umfeld der „Neuen Neutralität“ belohnt werden.

Aktives Management ist unbedingt notwendig, um den Kunden Renditen zu liefern und die Risiken zu steuern. In einer Welt der „Neuen Neutralität“, in der die Zentralbanken kontinuierlich und in großem Umfang die Anlagenpreise beeinflussen und Phasen erhöhter Volatilität möglich sind, wird es wesentlich sein, nicht nur die richtigen Entscheidungen auf Makroebene zu treffen, sondern auch in allen Pimco-Portfolios die richtige Anlagestrategie zu implementieren.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.