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Pioneer-Vertriebsexperte im Interview „Der Bedarf an 'wartungsfreien' Portfoliolösungen nimmt zu“

Nils Hemmer ist Leiter der Bereiche Geschäftskunden und Partnervertrieb bei Pioneer Investments
Nils Hemmer ist Leiter der Bereiche Geschäftskunden und Partnervertrieb bei Pioneer Investments

DAS INVESTMENT.com: Herr Hemmer, welches Fazit ziehen Sie aus den vergangenen zwölf Monaten aus Vertriebssicht?

Nils Hemmer: Nach dem Rekordjahr 2015 hatten wir als Branche aufgrund der Marktschwäche zu Jahresbeginn 2016 einen schwachen Start. Die Januar-Ereignisse haben im Nachgang dazu geführt, dass es doch deutliche Verunsicherung auf Seiten der Investoren und Anleger gab, die sich das ganze Jahr über gehalten hat. Vor allem bei Europäischen und US-Aktien sowie in unserer Target-Income-Familie und im Emerging-Market-Bond-Segment konnten wir aber im zweiten Halbjahr gute Umsätze erzielen.

Welchen Produkttrend sehen Sie in den kommenden Jahren, über den heute noch kaum gesprochen wird?

Hemmer: Wir sehen aufgrund von Gesprächen mit unseren Kunden, dass es eine Verlagerung innerhalb der für unsere Kunden interessanten Themenfelder gibt. Zwar diskutieren wir mit ihnen nicht über völlig neue Trends, aber es zeichnet sich deutlich ab, dass das Thema Value ein Revival erfährt. Und auch wenn wir bereits 2016 viel über Liquid Alternatives gesprochen haben, sehen wir, dass sich in dieser Produktgruppe noch Potenzial verbirgt, was in den kommenden Jahren gehoben wird.

Was ist derzeit der wichtigste Produkttrend in Ihrem Haus?

Hemmer: Wir im Wholesale-Bereich müssen da schon differenzieren. So sind zum Beispiel für Fund-Seller aktuell Produkte wie der Pioneer Investments Discount Balanced, der Pioneer Funds – European Equity Target Income oder der Pioneer Funds – Real Asset Target Income interessant. Auf der Seite der Fund-Buyer stehen hingegen Produkte aus dem Liquide Alternative Bereich im Fokus. Zudem sehen wir eine Verlagerung im Aktiensegment von Growth hin zu Value.

Auf welche Produktinnovation der vergangenen Jahre aus Ihrem Hause sind Sie besonders stolz?

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Hemmer: Für Anleger, die auf der Suche nach regelmäßig wiederkehrenden Erträgen sind, haben wir bei Pioneer Investments die Target-Income-Flotte konzipiert. Diese Flotte besteht aus Aktien- und Mischfonds mit unterschiedlichen Risikoprofilen. Auf der Aktienseite investieren wir in Unternehmen mit einer überdurchschnittlichen Dividendenrendite. Im Bereich der Anleihen werden ertragsstarke Titel bevorzugt. Um Extra-Erträge zu erzielen, wendet das Fondsmanagement auf Teile des Portfolios eine Optionsstrategie an. Mit diesem Ansatz tragen wir den Bedürfnissen der Kunden nach regelmäßig wiederkehrenden Erträgen Rechnung.

Beschreiben Sie unseren Lesern bitte ein spannendes Projekt, an dem Sie gerade arbeiten?

Hemmer: Aktuell arbeiten wir an einer noch stärkeren Verzahnung mit unseren Vertriebspartnern und B2B-Kunden, um die Möglichkeiten der Digitalisierung gemeinsam möglichst gut ausschöpfen zu können. Zudem steht bei uns die Optimierung des Content Marketing zur zielgerechten Informationsversorgung der Vertriebspartner im Fokus – und zwar sowohl was Inhalte als auch mögliche Formate anbelangt. Und last but not least arbeiten wir daran, Produkte aus dem Segment Liquid Alternatives privatkundentauglich zu machen.

In welcher Kundengruppe haben Sie in den vergangenen ein bis zwei Jahren die größten Marktanteile hinzugewonnen und was war der Schlüssel für diesen Erfolg?

Hemmer: Es zeigt sich, dass unsere Entscheidung vor zwei Jahren, noch stärker in den Dialog mit unseren Kunden zu gehen, richtig war. Wir haben seitdem unsere Beziehungen zu Semi-Institutionellen Investoren, Regionalbanken und Privatbanken deutlich ausgebaut und Kunden und Marktanteile aus diesen Segmenten hinzugewonnen. Eine weitere gute Entscheidung war die Einführung unserer jährlichen Vertriebspartner-Studie. Sie hilft uns noch besser zu verstehen, welche Bedürfnisse auf Seiten unserer Vertriebspartner gerade anstehen. Dies hat insbesondere auch den Dialog mit den freien Vermittlern gestärkt und die Qualität unserer Zusammenarbeit verbessert.

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