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in „Deutschland-Rente“Lesedauer: 5 Minuten

„Ein Schritt in Richtung Anlageflexibilität“ Policen-Polizei: Was taugt die Inter mein Leben Rentenversicherung?

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So funktioniert das neue Produkt der Inter

Bei dem Produkt „Inter Mein Leben“ können Kunden ihr Guthaben auf das klassische Deckungskapital und eine ETF-Anlage aufteilen. An Fonds stehen unter anderem der iShares Core Dax, der iShares Core S&P 500 und der iShares Stoxx Europe 600 zur Verfügung. Für Sparer, die einen Einmalbeitrag anlegen wollen, gibt es ein Anlaufmanagement, welches das Geld über einen Zeitraum von 3 bis zu 60 Monaten nach und nach investiert. Auch darüber hinaus haben Kunden viele Möglichkeiten, das Produkt auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden

Quelle: Inter

Bei den Hochrechnungen berücksichtigt die Inter, dass sich nur ein Teil der Anlage in den Fonds befindet. Nur diesen Teil rechnet sie daher mit dem prognostizierten Prozentsatz hoch. Den Teil, der sich im Sicherungsvermögen befindet, verzinst die Inter mit dem aktuellen AnlageErgebnis.

So ehrlich ist derzeit keine Handvoll Versicherer am Markt. Was auch verständlich ist, da der Wettbewerb in den Hochrechnungen besser aussieht, wenn beispielsweise 6 Prozent über das gesamte Vertragsvermögen laufen – auch wenn die Hälfte im klassischen Deckungsstock des Versicherers liegt. Dennoch wäre es wünschenswert, wenn hier mehr Versicherer so viel Ehrlichkeit an den Tag legen würden wie die Inter.

Ebenfalls sehr transparent ist die Darstellung des garantierten Rentenfaktors für jedes Jahr von Vertragsbeginn bis zum maximalen Endalter 85. So kann der Kunde immer ablesen, welcher Rentenfaktor für die Umrechnung des Kapitals in eine Rente gilt. Hier nimmt die Inter immer den höchsten aus den drei folgenden Werten: die bei Renteneintritt gültigen Rechnungsgrundlagen, den garantierten Rentenfaktor auf das Garantieguthaben zuzüglich einer gebildeten Verwaltungskostenrückstellung oder den 70-prozentigen Rentenfaktor auf das Gesamtguthaben.

Schutz des Kollektivs

Die Herabsetzung des Rentenfaktors ist aus Kundensicht negativ. Allerdings muss man dem Versicherer zugestehen, dass er das Kollektiv vor einem möglichen außergewöhnlichen Anstieg der Lebenserwartung schützen muss. Es gibt mittlerweile kaum noch Anbieter, die den vollen Rentenfaktor auf das Gesamtkapital garantieren.

Die Effektivkosten sind für eine fondsgebundene Rentenversicherung sehr niedrig gehalten, was sicherlich auch daran liegt, dass der Tarif ausschließlich in ETFs investiert. Diese sind einzeln wählbar oder aber als Strategie der Inter, wie die Fonds-strategie „Welt Kernmärkte“.

Die interessanteste Neuerung ist die Möglichkeit, zu Beginn der Rentenphase erst einen Auszahlplan zu wählen und danach das Restkapital verrenten zu lassen. So kann ich mir schon Geld aus dem Vertrag nehmen, aber bleibe weiter zum Teil in den Märkten investiert und kann von einer höheren Rendite profitieren. Das ist vor allem im Hinblick auf eine längere Lebenserwartung spannend, da ich mit 67 Jahren immer noch einen guten Anlagehorizont habe, wenn ich damit rechnen kann, 90 Jahre oder vielleicht sogar noch älter zu werden. Unterm Strich ist die Inter Mein Leben Rentenversicherung eine interessante Alternative zu den bekannten Produkten und ein Schritt in Richtung Anlageflexibilität auch in der Rentenphase.

Philip Wenzel ist Fachwirt für Versicherungen und Finanzen (IHK) und betreut bei Freche Versicherungsmakler aus dem bayerischen Kemnath die biometrischen Risiken. Als gelernter Historiker ist Wenzel immun gegen Langeweile und kann auch längere Bedingungswerke ohne Schaden lesen und analysieren.

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