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Private Banking in Luxemburg: Chancen aus China

Luxemburg. Quelle: Rainer Brückner / Pixelio
Luxemburg. Quelle: Rainer Brückner / Pixelio
Für Steuerflüchtige verliert der Finanzplatz Luxemburg gerade an Attraktivität. Nachdem das Land vor einigen Monaten dem automatischen Informationsaustausch ab Ende 2014 und somit einer Abschaffung des Bankgeheimnisses zustimmte, müssen sich Schwarzgeldbesitzer nach anderen Ländern umsehen. Mit verheerenden Folgen für Luxemburg, warnen Marktbeobachter. Einige von ihnen rechnen mit einer massiven Konsolidierung der Luxemburger Bankenbranche.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC sieht das anders. Die PwC-Forscher befragten im Rahmen der Studie „Global Private Banking and Wealth Survey 2013“ unter anderem rund 15 Luxemburger Finanzinstitute, die 40 Prozent der in Luxemburger Privatbanken angelegten Gelder verwalten.

Der angekündigte Informationsaustausch werde tatsächlich zu einem fundamentalen Wandel im Luxemburger Private-Banking-Sektor führen, meint François Génaux, der den Luxemburger Teil der Umfrage verantwortete. Doch so pessimistisch wie einige Mitbewerber schätzt er die Situation nicht ein. Der gesamte Kundenstamm  werde zwar erneuert, da die „kleinen Kunden“, die zum Steuersparen in Luxemburg waren, verschwinden werden. Diese werden aber durch überdurchschnittlich wohlhabende Kunden ersetzt, ist Génaux überzeugt. Außerdem werden mehr Unternehmer und weniger Erben ihr Geld in Luxemburg anlegen, meint der PwC-Experte. Derzeit liegt der Anteil der Gelder, die nicht aus einer Erbschaft stammen, in Luxemburger Privatbanken bei 48 Prozent. 2007 betrug dieser Anteil noch 23 Prozent.

Mit dem Kundenstamm werde sich auch die Bankenlandschaft ändern, erklärt Rima Adas, Partner bei PwC, gegenüber der Online-Ausgabe des Luxemburger „Tageblatts“. Denn während einige, überwiegend kleinere Banken vom Markt verschwinden würden, kämen neue Finanzinstitute hinzu. Vor allem das Interesse chinesischer Banken am Finanzplatz Luxemburg soll laut Adas groß sein. Außerdem rechnet er mit Übernahmen einheimischer Finanzinstitute durch Wettbewerber aus Katar.

Auch Anforderungen an das Private Banking werden sich ändern, so Génaux weiter. Es kommen Produkte und Dienstleistungen wie zum Beispiel mobile Applikationen hinzu, die den sehr reichen Kunden wichtig sind. Außerdem werden Berater, die die Kultur und Sprache der neuen Kunden aus anderen Regionen der Welt kennen, künftig sehr gefragt sein.

Geringe Regulierungskosten

Ein großer Trumpf des Standorts Luxemburg sind laut der Studie die geringen Kosten für die Umsetzung der jüngsten Regulierungsmaßnahmen. Diese betragen rund 3 Prozent der Einnahmen und liegen damit unter dem europäischen Durchschnitt von 5 Prozent.

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