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Private Geldgeber willkommen Wie sich in Kern-Infrastruktur investieren lässt

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Allein in Deutschland, wo die Infrastruktur noch als vergleichsweise intakt gilt, gelten laut Bundesverkehrsministerium rund 20 Prozent des Autobahnnetzes und 40 Prozent der Brücken als sanierungsbedürftig. Über 1.000 Eisenbahnbrücken in Deutschland sind älter als 100 Jahre. Für die nächsten zehn Jahre rechnen Experten mit einem Investitionsbedarf in die deutsche Straßeninfrastruktur in Höhe von circa 160 Milliarden Euro. Der Bedarf für den Ausbau des Kommunikations- und Stromnetzes wird mit jeweils etwa 40 Milliarden Euro veranschlagt. Auf dramatische Art und Weise hat der Brückeneinsturz von Genua gezeigt, wie wichtig eine intakte Infrastruktur ist.

Die große Herausforderung dabei: Investitionen in die Infrastruktur eines Landes werden in der Regel durch den Staat finanziert. Jedoch sind die größten Industrienationen stark verschuldet und haben somit nur einen geringen Spielraum, um dringend benötigte Investitionen in Straßen oder Energieversorgung zu tätigen. Aufgrund des hohen Investitionsbedarfs sind zunehmend private Geldgeber gefragt.

Renditechancen mit Kern-Infrastruktur

Ein ganz spezifisches Segment der Infrastruktur ist der Bereich Kern-Infrastruktur. Darunter versteht man die Bereitstellung und das Betreiben von Netzen zum Energie- und Rohstofftransport und zur Kommunikation. Aber auch See- und Flughäfen, Mautstraßen, Tunnel und Brücken gehören dazu. Explizit ausgeschlossen sind die Hersteller der Infrastruktur, wie Erbauer von Kraftwerken oder Straßenbauunternehmen.

Kern-Infrastrukturunternehmen zeichnen sich durch eine Reihe Besonderheiten aus, die sie als Investment besonders interessant machen:

  1. Hohe Markeintrittsbarrieren: Wo bereits beispielsweise eine Eisenbahntrasse existiert, ist es unwahrscheinlich, dass ein Wettbewerber eine kostspielige zusätzliche Trasse baut
  2. Geringe Abhängigkeit von Inflation und konjunkturellen Schwankungen dank langfristiger Verträge von 15 bis 20 Jahren. Diese enthalten in der Regel Preisanpassungsklauseln und sichern stabile Cashflows.

Kein Wunder also, dass institutionelle Investoren schon seit Längerem Kern-Infrastruktur als attraktives Investmentthema identifiziert haben. Doch auch Privatanleger können profitieren – entweder über den Kauf von Aktien börsennotierter Kern-Infrastrukturunternehmen oder über entsprechende Fondslösungen.

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