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Aktualisiert am 02.11.2016 - 09:58 UhrLesedauer: 5 Minuten

Private Krankenversicherung Das sind die besten PKV-Anbieter des Jahres

Die Beitragssätze von zwei Dritteln der etwa 9 Millionen Kunden privater Krankenversicherungen (PKV) werden 2017 im Schnitt um 11 bis 12 Prozent steigen. Der Hauptgrund dafür ist die Niedrigzinspolitik der Europäischen Notenbank (EZB). Denn die PKV-Anbieter legen einen Teil der Kundengelder am Kapitalmarkt an - etwa für Alterungsrückstellungen, die im Alter die Beiträge der PKV-Versicherten stabilisieren. Werfen diese Anlagen nicht mehr die einst prognostizierten Renditen ab, müssen die Tarife neu kalkuliert werden.

Einen weiteren Grund nennt Sebastian Ewy, Senior Analyst bei DFSI Ratings (links): „Die Kostensteigerung im Gesundheitswesen liegt wegen immer längerer Lebenserwartung und teurer Innovationen im Pharmabereich deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Auch dies muss die PKV auffangen.“ Doch einfach Leistungen streichen, geht nicht. Die Leistungen sind in jedem Tarif fixiert. Da bleibt als Stellschraube nur der Beitragssatz.

Hinzu kommt: Nicht jede Kostensteigerung darf in der PKV sofort weitergegeben werden. „Erst, wenn bestimmte Schwellenwerte überschritten sind, ist das gesetzlich erlaubt“, erklärt DFSI-Analyst Ewy. „Anstatt Jahr für Jahr in kleinen Schritten die Beiträge anzupassen, muss die PKV Jahre zuwarten, um dann ihren Kunden auf einen Schlag eine große Beitragserhöhung zumuten zu müssen.“

Anbieterwechsel oft nicht attraktiv

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Laut Paragraf 204 Versicherungsvertragsgesetz haben PKV-Kunden zwar das Recht, innerhalb „ihres“ Unternehmens in andere Tarife zu wechseln. Auch können PKV-Kunden zu anderen Anbietern wechseln. Doch bei Altverträgen verfallen dann alle Alterungsrückstellungen, bei Verträgen die ab 2009 geschlossen wurden, können diese wenigstens zum Teil zum neuen Versicherer mitgenommen werden.

Wer neu in die PKV eintreten oder trotz allem den Versicherer wechseln will, sollte daher zuvor unbedingt die Qualität und die Substanzkraft der Anbieter prüfen, so Ewy weiter. Hintergrund: die Kosten von Versicherungsprodukten hängen entscheidend von der Substanzkraft des Anbieters ab. Diese gibt Aufschluss darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Versicherer auch künftig stabile beziehungsweise nur moderat steigende Beitragssätze bieten kann.

„Während wir vor Jahren kaum relevante Unterschiede in der Substanzkraft der Versicherer feststellen konnten, gibt es nun - Stichwort: Niedrigzinsen - gravierende Unterschiede“, sagt Studienleiter Ewy. Und das hat durchaus Auswirkungen für die Kunden: „Eine Private Krankenversicherung läuft meist über Jahrzehnte. Da ist es wichtig, beim Abschluss zu schauen, ob der Versicherer auch in 20, 30 oder 40 Jahren, wenn der Kunde im Alter höhere Gesundheitskosten verursacht, die eingegangenen Verpflichtungen voraussichtlich erfüllen kann - und das ohne überdurchschnittliche Beitragssteigerungen.“

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