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Pro-Aurum-Chef Robert Hartmann: „Korrekturen beim Goldpreis nutzen“

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Unsere Privatkunden bei pro aurum haben in den vergangenen Jahren Korrekturen immer dazu genutzt, ihre Bestände zu erhöhen – je niedriger die Kurse, desto höher war die Nachfrage. Oftmals war das Kaufbegehren so hoch, dass es binnen weniger Tage zu Versorgungsengpässen bei den wichtigsten Barren- und Münzgattungen kam. Das hat sich nun zum ersten Mal geändert: Die Nachfrage ist im März trotz rückläufiger Preise spürbar zurückgegangen. Drei Gründe mache ich hierfür aus:

1) Bei vielen politischen Entscheidern wird die Gefahr der Eurokrise derzeit runtergespielt, es wird suggeriert, man stehe kurz vor der Lösung der Krise. In Wahrheit hat sich fundamental nichts geändert. Zum einen muss den meisten europäischen Ländern mangelnder Sparwille unterstellt werden, zum anderen zeigen die hohen Renditen auf spanische und italienische Anleihen ganz eindeutig, dass Investoren noch immer befürchten müssen, dass südeuropäische Länder in Zahlungsschwierigkeiten geraten.

Die Medien kochen dieses Thema mittlerweile nicht mehr auf ganz großer Flamme, was wiederum dazu führt, dass die Emotionen abflauen und sich die Kunden mit Ihren Investmententscheidungen mehr Zeit lassen.

2) Im November 2012 wird in den USA gewählt. Bis dahin wird vermutlich versucht, die Wogen der Eurokrise zu glätten, um die Wahl einigermaßen ungestört ablaufen zu lassen.

3) Aktien haben in den vergangenen Wochen gut performt: Die Zuversicht ist gestiegen, das Sentiment hat sich etwas gedreht. Die Aktienmärkte scheinen auch – anders als früher – von den Inflationsängsten profitiert zu haben. Früher haben die Notenbanken bei steigender Inflation mit Zinserhöhungen reagiert. Das können sie heute nicht mehr tun, um die Stabilität der Staatsanleihemärkte Europas nicht zu gefährden. Im Ergebnis heißt das: Die Inflation lässt man laufen, die Liquidität wird nicht abgeschöpft und Zinserhöhungen bleiben aus. Davon profitieren die Aktien- wie die Rohstoffmärkte.

Charttechnik

Charttechnisch betrachtet ist der langfristige Aufwärtstrend bei Gold weiterhin voll intakt. Es scheint sich aktuell ein bullishes Dreieck auszubilden, was nach der Lehre eher für steigende Kurse spricht. Sobald die Kanten dieser Formation nach oben durchbrochen werden, ist der Weg frei für neue Allzeithochs. Und das sowohl beim Goldpreis gegen US-Dollar als auch beim Goldpreis gegen Euro. Der Anfangspunkt dieser Formation liegt im August 2011 und es kann sich durchaus noch zwei bis drei Monate hinziehen, bis dieses Chartmuster vollendet wird und sich eine neue dynamische Aufwärtsbewegung anschließt.

Wir möchten unseren Kunden keine Lesart aufdrängen. Letztendlich entscheidet jeder Anleger für sich, ob er seine Quote an Edelmetallen im Portfolio erhöhen oder absenken möchte. Und für ein Handelshaus wie pro aurum mit verbindlichen An- und Verkaufskursen macht es auch keinen Unterschied. Aber wir sind felsenfest davon überzeugt, dass die Eurokrise noch nicht ausgestanden ist. Aus diesem Grund halten wir an Edelmetallen als festen Bestandteilen eines Krisenportfolios fest. Wir raten weiterhin zu einem Anteil von 20 Prozent des liquiden Anlagevermögens. Die pro aurum Geschäftsführung sieht hohes Wachstumspotenzial, aus diesem Grund stocken wir kontinuierlich Personal auf und investieren in neue Geschäftsstellen wie die erst kürzlich eröffnete Niederlassung in Düsseldorf.

Auch bei Edelmetallaktien erwarte ich in den kommenden Monaten eine Aufwärtsdynamik. Natürlich hat die seit mehr als 15 Monaten andauernde Korrektur bei den Rohstoff- und insbesondere Edelmetallaktien bei allen in diesem Bereich investierten Fonds Spuren hinterlassen. So auch bei unserem Fonds pro aurum ValueFlex, der zum Großteil sein Aktien-Exposure in diesem Sektor investiert.
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