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in Gold & EdelmetalleLesedauer: 7 Minuten

Pro-Aurum-Chef Robert Hartmann zum Goldpreis-Rutsch

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Besuchen Sie einmal diese Webseite und machen sich über die dort getroffenen Aussagen ein eigenes Bild:

http://kingworldnews.com/kingworldnews/King_World_News.html

Wichtig: Als klassischer Edelmetallhändler haben wir keinen Zugang zu Informationsquellen bei den Notenbanken und können daher diese Aussage weder bestätigen noch entkräften. Dass Gold und Silber in Zeiten von milliardenschweren Rettungsschirmen für Banken und/oder Staaten einen so heftigen Einbruch erleben, just nachdem die Investmentbank Goldman Sachs vergangene Woche die Kursziele für Gold reduziert hatte, hinterlässt aber sicherlich „ein besonderes Gschmäckle“. Und die Art und Weise, wie am Freitag von einem Marktteilnehmer (Merrill Lynch) Papiergold im Volumen von mehr als 100 Tonnen zur Eröffnung des New Yorker Futuresmarkt in den Markt gedrückt wurde, ist sehr verwunderlich. Am Ende wurden allein an diesem Tag rund 1.150 Tonnen des gelben Metalls gehandelt, knapp die Hälfte einer gesamten Jahresproduktion und ein Vielfaches des normalen Handelsvolumens. Das kann kein Markt ohne deutliche Kursverluste absorbieren.

Wie geht es nun mit den Edelmetallnotierungen weiter?

Wir gehen davon aus, dass die Situation bei Gold und Silber in den kommenden Tagen weiterhin extrem turbulent bleibt. Es wird zu enormen Kursschwankungen in beide Richtungen kommen. Entscheidend wird dabei sein, wie sich die Notenbanken verhalten, die zuletzt als Käufer am Markt zu sehen waren. Dies war neben China vor allem Russland. Zudem wird es sehr spannend, zu sehen, wie sich die Privatanleger weltweit positionieren. Kaufen sie angesichts der Preisschwäche nach oder geben sie resigniert auf und trennen sich von ihren Beständen? Aktuell deutet vieles auf Ersteres hin. Das Verhältnis von Käufern zu Verkäufern pendelte sich in den vergangenen Wochen bei rund 9:1 ein. Auch heute sehen wir bei pro aurum überwiegend Kauforders von Kunden. Aber auch ein paar ungewöhnlich große Verkaufsaufträge. Die Kundennachfrage reicht jedoch insgesamt nicht an die rekordhohen Umsätze der Jahre 2008 und 2010 heran. Hier fehlen noch ca. 30 bis 35 Prozent. Sollte die Nachfrage in den kommenden Tagen anhalten oder sich sogar ausweiten, ist damit zu rechnen, dass die physische Ware wieder knapp wird und es zu Lieferzeiten kommt. Wir halten unsere Kunden diesbezüglich auf dem Laufenden.

Im August 2005 haben wir gegenüber unseren damaligen Website-Besuchern und Newsletter-Abonnenten bei Kursen um 350 EUR pro Feinunze Gold eine klare Kaufempfehlung abgegeben. Seitdem haben wir nimmermüde darauf hingewiesen, dass Edelmetalle in Zeiten ausufernder Staatsverschuldung und maroder sozialer Sicherungssysteme einen Anteil am liquiden Anlagevermögen von zunächst 5 bis 10 Prozent (2005–2010), später von 15 bis 25 Prozent (ab 2010) haben sollten. Wir rücken von dieser Aussage auch nach den jüngsten Kurskapriolen nicht ab. Gerade in Zeiten finanzieller Repression mit negativer Realverzinsung, offener Interventionen (Eingriffen von Notenbanken und Staaten) an Zins- und Währungsmärkten und rotierender Notenpressen bei gleichzeitig rekordhohen Börsenkursen sollte man nach wie vor einen Teil seiner Ersparnisse in einer Anlageklasse belassen, die gegenüber herkömmlichen Anlageformen (Aktien, Anleihen, Immobilien) zwei wesentliche Vorteile bietet: Gold und Silber sind nicht beliebig vermehrbar und beinhalten kein Zahlungsversprechen eines Dritten.

Wir, die Gesellschafter der pro aurum OHG, werden unsere Edelmetallbestände im aktuellen Umfeld nicht verkaufen und glauben weiterhin an die Funktion der Edelmetalle als Wertspeicher zum Schutz des Vermögens vor Kaufkraftverlust. Natürlich geben die Ereignisse der vergangenen Tage Anlass zu einer erhöhten Wachsamkeit und es ist auch für hartgesottene Profis schmerzhaft zu sehen, wie sich die Gewinne der letzten Jahre in Luft auflösen. Dennoch sollten Emotionen bei der Kapitalanlage keine Rolle spielen. Gier und Angst – die treibenden Faktoren in extremen Marktphasen – sind sicherlich nicht die richtigen Ratgeber, um langfristig die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Wenn sich Anlagen in zinsbringenden Anlageklassen bei gleichzeitig hoher Bonität der Schuldner wieder (real) lohnen, kann und sollte man über eine Reduzierung des Edelmetallanteils von derzeit 15 bis 25 Prozent des liquiden Anlagevermögens nachdenken.

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