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in RegulierungLesedauer: 3 Minuten

Prognose „US-Notenbank hebt Zinsen nicht vor 2018 an“

Die Händler, die in der Vergangenheit durchgehend bessere Prognosen für den Zinspfad abgegeben haben als die US-Notenbank selbst, sehen nun eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Fed-Zinssenkung, als für eine Zinsanhebung. Steigenden Zinsen vor Anfang 2018 messen sie eine Wahrscheinlichkeit von weniger als 50 Prozent bei, und sie vermuten keine vollständige Zinsanhebung vor dem vierten Quartal des Jahres.

Diese grundlegende Veränderung des Ausblicks für die Zentralbankpolitik folgt auf den Kursverfall bei Aktien und Rohstoffen weltweit und den Kursanstieg von Staatsanleihen und Dollar nach dem britischen Votum für einen Austritt aus der Europäischen Union. Das hat zu einer Verschärfung der finanziellen Bedingungen in der größten Volkswirtschaft der Welt geführt, die Inflationserwartungen verringert und die Aussichten für das globale Wachstum eingetrübt.

„Der Markt deutet auf eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit für eine Fed-Zinssenkung in den nächsten Monaten hin", sagt Aaron Kohli, Festzinsstratege bei BMO Capital Markets in New York, einem der 23 Primärhändler, die direkt mit der amerikanischen Zentralbank handeln. „Die Fed ist jetzt wirklich eingepfercht, daher macht der Markt keine Anstalten, eine echte Chance für Zinsanhebungen vor Mitte 2017 einzupreisen.”

Die Marktmeinung für den Pfad der Fed-Politik ist nicht in Stein gemeißelt

Schon im August und im Februar kehrten sich die Zinserhöhungserwartungen bei ähnlich steigender Marktvolatilität um.

Jedoch preisen die impliziten Renditen auf Federal Funds Futures nun eine reale Möglichkeit für eine Zinssenkung bis Jahresende ein. Der effektive Satz lag am Montag bei 0,41 Prozent, und die Erwartung der Händler für Dezember liegt im Durchschnitt bei 0,35 Prozent.

Optionen auf Eurodollar-Futures, das weltweit meistgehandelte Geldmarktderivat, implizieren eine 25-Prozent-Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung bis September. Das ist eine Umkehrung gegenüber April, als die Preise andeuteten, dass eine Zinserhöhung bis Jahresende praktisch sicher sei.

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