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Prozess gegen Fondsgesellschaft Anwälte fordern Freispruch für Wölbern-Chef

Heinrich Maria Schulte
Heinrich Maria Schulte
Die Anwälte von Heinrich Maria Schulte haben am gestrigen Montag einen Freispruch für den Chef der Fondsgesellschaft Wölbern Invest gefordert. Schulte selbst wies an diesem Verhandlungstag erneut die gegen ihn gerichteten Beschuldigungen zurück, berichtet das Manager Magazin. Vor allem den Vorwurf des Vorsatzes zu strafbaren Handlungen sieht er nicht ein. Schulte habe sich immer auf seine juristischen Berater verlassen und sei sich keiner Schuld bewusst. Wenn er in den Spiegel schaue, erkenne er nicht den Menschen, den der Staatsanwalt gezeichnet habe, sagte der Angeklagte im Gerichtssaal.

Seine Verteidiger äußerten in ihren Plädoyers Kritik, dass sichergestellte Akten nicht ausreichend gesichtet werden konnten und, dass die Schadenssumme nicht eindeutig bestimmt wurde. Nach 50 Verhandlungstagen wird mit einem Urteil am 20. April gerechnet.

Laut Anklage soll Heinrich Maria Schulte aus den etwa 30 Immobilienfonds insgesamt 115 Millionen Euro abgeschöpft haben. Betroffen sind rund 40.000 Anleger. Der Hamburger Staatsanwalt Henyer Heyen hatte Ende März eine zwölfjährige Haftstrafe für Schulte gefordert.

Schulte habe von August 2011 bis September 2013 zusammen 147 Millionen Euro aus geschlossenen Immobilienfonds von Wölbern Invest abgeschöpft und unrechtmäßig verwendet, begründet Henyer seinen Vorschlag für das Strafmaß.

Schulte wurde im September 2013 wegen Fluchtgefahr in Haft genommen. Im Oktober 2013 beantragte Wölbern Invest die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Wenige Tage zuvor meldete auch die Tochter des Emissionshauses, Wölbern Fondsmanagement, Insolvenz an. Schulte soll aus geschlossenen Immobilienfonds insgesamt 137 Millionen Euro unrechtmäßig abgezweigt haben.

Im November 2014 haben sich sieben Wölbern-Immobilienfonds zusammengetan und den ehemaligen Geschäftsführer Patrick Hemmingson auf knapp 3 Millionen Euro Entschädigung verklagt.

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