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Publikumsfonds „Privatkunden zahlen viel zu hohe Fondsgebühren“

Matthias Hübner ist Partner bei der Beratungsfirma Oliver Wyman
Matthias Hübner ist Partner bei der Beratungsfirma Oliver Wyman
Die Fondskosten für Privatkunden sind zu hoch, zitiert das Handelsblatt den Vermögensverwaltungs-Experten und Partner Matthias Hübner von der Beratungsfirma Oliver Wyman. Nicht allein, dass Großanleger im Gegensatz zu Privatkunden keine einmalige Gebühr beim Kauf, den sogenannten Ausgabeaufschlag, entrichten müssen. Sie zahlen auch viel weniger Gebühren für die laufende Verwaltung.

Da Fondshäuser hier mit hohen Anlagesummen rechnen dürfen und klangvolle Kundennamen ihnen zudem ein gutes Renommee einbringen, befinden sich Großanleger in einer komfortablen Verhandlungsposition. Großinvestoren und Staatsfonds hätten die Fondsgebühren schon maximal gedrückt, beschreibt ein nicht namentlich zitierter Fondshaus-Chef im Handelsblatt die Gepflogenheiten der Branche.

Das Argument für höhere Gebühren bei Privatkunden – dass nämlich die Fondsverwaltung aufgrund kleinerer zu verwaltender Einheiten hier aufwendiger sei – lässt Hübner nur bedingt gelten. Der Gebührenvorsprung der Großinvestoren vor den Privatkunden sei einfach zu groß.

Gebühren fressen Performance auf

Nicht nur Anleihen-basierte Produkte, sondern auch viele Aktien- oder Mischfonds tun sich unter den derzeitigen Marktbedingungen schwer, Renditen zu erwirtschaften, die oberhalb der Marke ihrer laufenden Gebühren liegen. Damit in Niedrigzinszeiten für Kleinanleger nach Kosten überhaupt noch ein Ertrag aus der Fondsanlage übrig bleibt, rät der Oliver-Wyman-Spezialist Hübner gegenüber dem Handelsblatt: „Ein leichter Aufschlag erscheint okay wegen der kleineren Stückelung, aber nicht das Doppelte oder sogar noch mehr, wie wir es aus der Praxis kennen.“

Zusätzlich zu den Fixkosten stellen einige Fonds ihren Anlegern zudem eine erfolgsabhängige Performance-Gebühr in Rechnung: Wenn der Fonds eine festgelegte Marke oberhalb der Benchmark knackt, muss der Anleger zahlen. Allerdings nur der Privatanleger. Das benachteilige ihn gegenüber dem Großinvestor noch einmal zusätzlich, macht der Leiter des Analysehauses Ali Masarwah gegenüber dem Handelsblatt auf einen weiteren Fall von Ungleichbehandlung bei der Erhebung von Fondsgebühren aufmerksam.

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