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Q-Perior-Experte Kryptowährungen als Chance des Finanzvertriebs?

Münzen der Kryptowährungen Ripple, Litecoin, Bitcoin und Ethereum (v.l.): Auch der Finanzvertrieb kann vom Trend zu Investments in Kryptowährungen profitieren.
Münzen der Kryptowährungen Ripple, Litecoin, Bitcoin und Ethereum (v.l.): Auch der Finanzvertrieb kann vom Trend zu Investments in Kryptowährungen profitieren. | Foto: Worldspectrum

Anleger, die im vor zwei Jahren 1.000 Euro in Bitcoin investiert haben, können heute ein Guthaben von ungefähr 11.200 Euro vorweisen. Beim unbedarften Anleger löst das Begehrlichkeiten aus und bringt so manchen Finanzvertrieb in die Verlegenheit, was er seinen Kunden heute auf die Frage „Soll man in Kryptowährungen investieren?“ antworten soll.

Die Antwort „Hätten Sie die 1.000 Euro im Dezember 2017 in Bitcoin investiert, so läge deren Wert heute noch bei zirka 330 Euro.“ ist zwar korrekt, genügt aber nicht. Folgende Fragestellungen müssen vertieft werden, um das Thema umfassender beurteilen zu können: Wie kann in Kryptowährungen investiert werden? Warum sind die Kurse volatil? Wo liegen die Risiken? Wie betrachten die Banken das Thema aus Compliance-Sicht? Und welche Prognosen gibt es für die Zukunft von Kryptowährungen?

Anlagemöglichkeiten in Kryptowährungen

Markus Jüde, Partner bei der Business- und IT-Beratung Q Perior

Wer heute in Kryptowährungen oder präziser „Payment Token“ wie zum Beispiel Bitcoin oder Ethereum investieren will, dem stehen zwei grundsätzliche Wege offen: direktes Investment via Kryptobörse oder indirektes Investment via Finanzvertrieb beziehungsweise Bank. Beim direkten Investment registriert man sich auf einer Kryptobörse, überweist einen Betrag (zum Beispiel in Euro oder US-Dollar) auf sein Wallet und kann dann Kryptowährungen handeln.

Beim indirekten Investment können Finanzprodukte über eine übliche Bankverbindung gekauft werden, die den Kurs von Kryptowährungen entsprechend abbilden, zum Beispiel Zertifikate, die den Bitcoin-Kurs 1:1 abbilden bis hin zu Derivaten mit entsprechendem Hebel auf Kryptowährungen. Zudem gibt es einige wenige Banken, die für den Kunden eine Kontoführung in Kryptowährung anbieten.

Handelsvolumina Grund für Schwankungen

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Gerade wegen der großen Kursschwankungen standen Kryptowährungen in den vergangenen Monaten im Fokus der medialen Berichterstattungen. Ein Grund für die starken Kursausschläge sind die vergleichsweise kleinen Handelsvolumina der jeweiligen Kryptowährungen. Das weltweite Volumen ist im Vergleich zu anderen Finanzmärkten, wie die für Aktien, Anleihen oder Fonds, heute vernachlässigbar klein.

Mit zunehmendem Volumen bei den Kryptowährungen werden sich künftig auch die Kurse stabilisieren, Spekulationen weniger Einfluss auf die Kurse haben und die Kryptowährungen eine steigende Marktakzeptanz als Zahlungsmittel bekommen.

Totalverlustrisiko bei Krypto-Investments

Derzeit gibt es circa 1.800 verschiedene Kryptowährungen. Aller Voraussicht nach werden nur wenige von ihnen überleben. Für den Anleger bedeutet das: Bei einem Investment müssen nicht nur hohe Kursschwankungen, sondern sogar ein Totalverlust in Kauf genommen werden.

Hinzu kommt, dass bei einem direkten Investment zu beachten ist, auf welcher Kryptobörse dies geschieht, da nicht alle gleichermaßen vertrauenswürdig sind. Leider gibt es heute noch keine allgemein gültige Regulierung für Kryptobörsen. Wenn in der Berichterstattung Diebstähle von Bitcoins thematisiert werden, so handelt es sich in der Regel um erfolgreiche Hackerangriffe auf die entsprechenden Kryptobörsen, bei welchen die Diebe Zugriff auf die Kunden-Wallets erlangt haben.

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