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Aktualisiert am 27.10.2010 - 17:27 UhrLesedauer: 4 Minuten

„Rally durch Weihnachtsgeschäft“

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DAS INVESTMENT.com: Wie viele Fonds muss Lloyd Fonds restrukturieren? von Nolting: Wir haben die Sanierung von zwölf Fonds bereits erfolgreich abgeschlossen, bei dreien steht dies aktuell noch aus. Hier befinden wir uns noch in Abstimmungsprozessen mit den Beiräten und Gesellschaftern. Bei allen Sanierungsbetrebungen müssen wir das Marktumfeld einbeziehen: Von den schiffsfinanzierenden Banken ist derzeit de facto kein Kredit zu bekommen. Auch eine Umfinanzierung oder ein Bankenwechsel ist kaum möglich. Und Regeltilgungen werden nur gestundet, wenn Anleger frisches Kapital geben. Die Zustimmungsquote der Erstanleger liegt bei unseren Sanierungen übrigens in im Schnitt bei 90 Prozent. DAS INVESTMENT.com: Die verbesserte Marktsituation birgt aber auch neue Risiken. Bei den Banken wächst die Begehrlichkeit, über Loan-to-value-Regelungen das Fremdkapital fällig zu stellen und sich über einen Verkauf der Schiffe schadlos zu halten. Könnte das auch bei Ihren Fonds passieren? von Nolting: Auszuschließen ist sowas nie. Allerdings sehen wir aktuell, dass auch die Schiffspreise wieder anziehen, so dass das Loan-to-Value-Argument in den steigenden Märkten weniger greift. DAS INVESTMENT.com: Nun hat aber die HSH Nordbank, bis 2009 der führende Schiffsfinanzierer, noch 33 Milliarden Euro Schiffskredite in den Büchern – immerhin ein Drittel davon soll die eigens dazu gegründete Abbaubank der HSH eintreiben. Das dürfte für Nervosität bei einigen Emissionshäusern sorgen. Und bei Anlegern, die möglicherweise schon zweimal gezahlt haben – für ihre Erstbeteiligung und eine Sanierung. von Nolting: Das ist nachvollziehbar. Von der HSH ist allerdings zu hören, dass man faire und partnerschaftliche Lösungen finden will. Der Verband Geschlossene Fonds sucht derzeit den Dialog mit der HSH, um zum Ausdruck zu bringen, dass auch die Fondsgesellschaften und ihre Anleger an praktikablen Lösungen interessiert sind. Insolvenzen in steigenden Märkten gehören aus unserer Sicht nicht dazu.
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