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Ranking In diesen Ländern droht Anlegern Gefahr

Die Chromatopelma cyaneopubescens ist in der Region nördlich von Coro in Venezuela beheimatet und wird auch als Cyanblaue Venezuela-Vogelspinne bezeichnet. Foto: sikapaulus / <a href='http://www.pixelio.de' target='_blank'>pixelio.de</a>
Die Chromatopelma cyaneopubescens ist in der Region nördlich von Coro in Venezuela beheimatet und wird auch als Cyanblaue Venezuela-Vogelspinne bezeichnet. Foto: sikapaulus / pixelio.de
Das Bruttoinlandsprodukt im ölreichen Venezuela wird demnach in diesem Jahr um 3,3 Prozent schrumpfen - die schlechteste Prognose in der 93 Länder umfassenden Umfrage. Es folgen das auf „Ramsch“-Stufe gesunkene Brasilien, das schuldenbeladene Griechenland und das unter niedrigen Rohstoffpreisen leidende Russland.

Willkommen im Rezessions-Club!

Der Club, dessen Mitglied niemand sein möchte, bietet einige Überraschungen. Zu den Ländern mit einer Chance von 50:50 für zwei Quartale mit einer volkswirtschaftlichen Schrumpfung zählt Taiwan. Hier hat sich die jährliche Wachstumsrate dramatisch verringert, von 4 Prozent in den ersten drei Monaten 2015 bis auf minus 0,6 Prozent im dritten Quartal. Grund dafür waren geringere Exporte nach China.

Selbst mit einem erwarteten Wachstum von 1,2 Prozent in diesem Jahr zählt die Ukraine, die letztes Jahr mit die schlechteste Entwicklung aufwies, zu den Rezessions-Kandidaten. Volkswirte sehen die Wahrscheinlichkeit dafür in den nächsten zwölf Monaten bei 60 Prozent, gleichauf mit Argentinien und am dritthöchsten.

Latente Gefahren in Lateinamerika

Der Ausblick für das am schlechtesten eingeschätzte Venezuela ist verheerend. Von Knappheit bei Grundprodukten wie Medikamenten bis zum Kollaps des Preises für Öl, auf das 95 Prozent der Exporte entfallen, steht das Land vor dem dritten Jahr in Folge mit einem BIP-Rückgang. Dass die Oppositionspartei erstmals in 16 Jahren die Mehrheit im Kongress übernommen hat, gilt mutigen Investoren als kleiner Hoffnungsschimmer.

Auch anderswo in Südamerika sieht es nicht viel besser aus. In Brasilien ist das BIP im vergangenen Jahr gesunken und zusammen mit der Prognose für 2016 befindet sich das Land in der schärfsten Rezession seit mindestens 1901. Zwei große Ratingagenturen haben die Bonität brasilianischer Staatsanleihen bereits in die „Ramsch“-Klasse abgestuft.

Im Nachbarland Argentinien steuert der neugewählte Präsident Mauricio Macri die Wirtschaft in eine neue Richtung, um eine Katastrophe abzuwenden und einen BIP-Rückgang in diesem Jahr zu vermeiden. Das im Dezember vereidigte Staatsoberhaupt hat bereits damit begonnen, Maßnahmen einzuführen, die das Wachstum ankurbeln und das Haushaltsdefizit eindämmen sollen.


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