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Raus aus dem Zins-Dilemma Indexpolicen: Wie sie funktionieren und wie viel Rendite sie bringen

Im heutigen Niedrigzinsumfeld können die Klassiker der Geldanlage und Altersvorsorge nicht mehr mithalten. Die Ertragskonzepte von gestern stoßen an Grenzen: Anleihen bester Bonität etwa werfen nur noch 0,5 Prozent Zinsen im Jahr ab. Wer hier investiert, müsste ganze 139 Jahre warten, um sein Kapital zu verdoppeln. Das schafft niemand – selbst wenn er ab Geburt anfinge zu sparen. Und ein Ende der Ära niedriger Zinsen ist nicht in Sicht.

Die Konsequenzen werden spürbar: Zwar verfügen die Deutschen gegenwärtig über ein Geldvermögen, wie es höher nie war, aber immer mehr von ihnen legen nichts für die Altersvorsorge zurück. Ihre Zahl stieg von 32 Prozent 2013 auf 40 Prozent im Jahr 2015, ergab eine Umfrage der Sparkassen. „In dieser Entwicklung zeigt sich eine Erosion des langfristigen Vorsorgeverhaltens“, beklagt Gerhard Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. Gründe dafür seien das niedrige Zinsniveau und die hohe Risikoscheu: Das meiste Geld wird nach wie vor auf Giro- und Tagesgeldkonten gehortet.



Aufs Preisschild gucken


Falscher kann man nicht sparen, doch ist das Thema Sicherheit für die weit überwiegende Zahl der Vorsorger nicht verhandelbar. Und auch altgewohnte Garantien bei Finanzprodukten sind für die meisten unverzichtbar. Allerdings nur, weil Verbraucher in der Regel ein völlig falsches Bild davon haben, wie viel eine Garantie eigentlich kostet. Denn diese wird umso teurer, je niedriger die Zinsen sind.

Frank Breiting, Leiter Vertrieb und private Altersvorsorge bei der Deutschen Asset & Wealth Management (DAWM), sagt: „Es ist zwingend notwendig, Anlegern zumindest ein Gefühl dafür zu geben, wie das Preisschild einer Garantie lauten muss.“

In Zusammenarbeit mit der Frankfurt School of Finance & Management hat DAWM errechnet: Eine 25-jährige Anlegerin zahlt seit dem Jahr 2000 monatlich 50 Euro in einen Sparvertrag. Auszahlungsbeginn der Rente soll mit 67 Jahren sein. Mit der Garantie auf die Beiträge verringerte sich das Endguthaben um immerhin 15.780 Euro. Dramatischer noch läge der Fall, wenn die Einzahlungen erst im Jahr 2015 starteten. Dann blieben für die Garantiekosten nach derzeitigem Zinsniveau 171.890 Euro auf der Strecke. Breiting: „In diesen Zeiten erscheint es wenig zielführend, Sparer über einen sehr langen Zeitraum durch Garantiezwänge in Anlagen zu drängen, deren Zins nicht mehr existiert.“

Vor diesem Hintergrund erleben indexgebundene Vorsorgeprodukte einen wahren Höhenflug. In sie setzen viele Lebensversicherer große Hoffnungen; stetig kommen die Anbieter mit neuen Offerten auf den Markt. Denn Indexpolicen bieten zwar nicht die gewohnte Garantie klassischer Rentenversicherungen – doch garantieren sie zumindest, dass zum Vertragsablauf das eingezahlte Kapital wieder zur Verfügung steht. Die besseren Renditechancen entstehen, weil die Versicherten an den Entwicklungen von Indizes wie dem deutschen Aktienindex Dax oder dem europäischen Pendant Euro Stoxx 50 teilhaben.



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