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Raus aus dem Zins-Dilemma Indexpolicen: Wie sie funktionieren und wie viel Rendite sie bringen

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Kapitalmarkt-Chancen nutzen

Frank Nobis, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge- und Finanzplanung (IVFP), unterstreicht: „Durch eine Partizipation an den Kapitalmärkten sind Indexpolicen in der Lage, mit dem eingesetzten Kapital mehr Rendite zu erwirtschaften als klassische Rentenversicherungen.“

Den Titel Verkaufsschlager haben sich die Indexpolicen so bereits verdient. Mittlerweile sind 14 Produkte am Markt (siehe Tabelle oben). Die Palette reicht von der „IndexSelect“ der Allianz, die bereits im Jahr 2007 startete, bis hin zu ganz neuen Produkten wie etwa „index-safe“ der Stuttgarter sowie die „PrivatRente Index“ der Barmenia.

Das IVFP hat sich alle Offerten genau angesehen und die Unterschiede herausgearbeitet. So lassen sich drei Trends feststellen: Die Indexpolicen weichen in ihren Konzepten immer stärker voneinander ab. Die Produktentwickler versuchen, die Renditeschwankungen aufzufangen, und verfolgen die Idee, in noch größerem Umfang auf Ertragschancen setzen zu können.

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Viel Sicherheit im Vorfeld


Das Prinzip ist bei allen Indexpolicen gleich: Das Vertragsguthaben ist immer im Sicherungsvermögen des Versicherers investiert. Der Kunde hat jährlich die Wahl, dem Vertrag die Überschüsse gutschreiben zu lassen (sichere Verzinsung) oder diese für eine Beteiligung an einem oder mehreren Indizes einzusetzen. Hierbei profitiert er von den Indexerträgen. Ist die Gesamtentwicklung des Indexinvestments am Ende des Jahres negativ, macht der Kunde aber auch keinen Verlust.
Indexpolicen bieten so ein hohes Maß an Sicherheit in Form von Garantiezusagen in Verbindung mit der Chance auf vergleichsweise hohe Renditen. Oder, wie Nobis es ausdrückt: „Indexpolicen sind ein Ersatzprodukt für die klassische Police, so ergeben sie auch Sinn. Sie haben langfristig das Potenzial einer um etwa 1 Prozent höheren Verzinsung.“



Da die Anbieter die Policenmodelle zunehmend individueller gestalten, wird es immer schwieriger, die einzelnen Angebote zu vergleichen. Während bis Ende 2013 der Großteil der Versicherungen den Euro Stoxx 50 als Basisindex nutzte und die Renditeobergrenze durch einen sogenannten Cap beschränkte, haben die Kunden inzwischen ein viel größeres Spektrum bei der Indexwahl und den Partizipationsmöglichkeiten. Aktuell existieren am Markt fünf unterschiedliche Modelle, wie die maßgebliche Rendite aus der Indexbeteiligung berechnet wird.

Die Mehrheit der von IVFP untersuchten Tarife ist immer noch mit einem Cap auf den Euro Stoxx 50 ausgestattet, der bei rund 3 Prozent liegt, wobei die Allianz weiterhin den höchsten Cap bezogen auf diesen Index von aktuell 3,2 Prozent anbietet. Dies bedeutet, dass der Kunde mit seinem Sparkapital nur bis zu dieser im Voraus festgelegten Höhe an der positiven Performance des Index in einzelnen Monaten beteiligt wird.

Cap oder Quote – beides kann passen

Ein Anbieter, der Volkswohl Bund, sieht bei den Tarifen statt eines Caps eine Quote vor. Diese begrenzt die Indexbeteiligung des Kunden in relativer Hinsicht. Dabei partizipiert er mit einem vorweg festgelegten Prozentsatz an jeder positiven Monatsperformance des Index.

Die Ermittlung der maßgeblichen Rendite erfolgt bei beiden Verfahren identisch: Monatliche Gewinne und Verluste werden je Indexjahr aufsummiert. Dabei gehen Verluste vollständig in die Berechnungen ein, Gewinne anteilig entsprechend ihrer festgesetzten Renditebeschränkung (Cap, Quote). Ist das Ergebnis in der Summe negativ, wird es auf null gesetzt. Somit werden Verluste ausgeschlossen. Nobis kommentiert: „Die Kunden sollten nicht anhand der Höhe von Cap oder Quote eine Entscheidung treffen. Diese sollte immer in Kombination mit dem zugrunde liegenden Index betrachtet werden.“

 Ein dritter Ansatz kombiniert Cap und Partizipationsrate. Der größte Unterschied ist hier die Berechnung der Renditen, die quartalsweise erfolgt. So geht Generali vor.

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